# taz.de -- Kommentar Offizielle syrische Opposition: Überraschend vernünftig | |
> Hilfskorridore und Gefangenenfreilassung: Die Allianz hat mit ihren | |
> Forderungen klug reagiert. Offen bleibt, ob es bei den Gesprächen in Genf | |
> nützen wird. | |
Bild: In Istanbul: die Syrische Nationale Koalition | |
Das größte syrische Oppositionsbündnis mit Sitz in Istanbul ist unter den | |
Kämpfern gegen Assad im Land extrem umstritten. Doch jetzt hat es einen | |
guten Job gemacht. [1][Die von ihm gestellten Bedingungen] sind richtig. | |
Angesichts der Seuchengefahr und einer beginnenden Hungerkatastrophe in | |
Syrien ist es mehr als dringend nötig, darauf zu pochen, dass Assad | |
Korridore schafft. Humanitäre Hilfe muss endlich auch in den Gebieten | |
seiner Gegner möglich sein. | |
Auch zu verlangen, dass die ungezählten politischen Gefangenen freigelassen | |
werden, die das Assad-Regime kontinuierlich macht und in der Regel foltern | |
lässt, ist zentral. Die Gefängnispolitik von Assad spielt in den westlichen | |
Medien bislang eine viel zu geringe Rolle. Umso wichtiger, sie auf die | |
internationale Themenagenda zu setzen. | |
Und schließlich hat die Opposition auch mit ihrer dritten Forderung recht, | |
nämlich am Regimewechsel festzuhalten und sich damit dem Druck Russlands zu | |
widersetzen. Sie würde auch jede Glaubwürdigkeit bei den AktivistInnen im | |
Land verlieren, rückte sie davon ab, dass es ein neues Syrien nur mit einem | |
neuen Machthaber geben kann. | |
Doch obgleich sich das in Istanbul angesiedelte Oppositionsbündnis nun | |
überraschend klug verhalten hat und obgleich es alternativlos ist, | |
Vertreter des Assad-Regimes und Oppositionelle im Rahmen einer | |
Friedenskonferenz an einen Tisch zu bringen – es bleibt ein Problem. | |
Bislang hat es Assad glänzend verstanden, sich immer wieder als seriöser | |
Staatsmann zu inszenieren. Stichwort Chemiewaffen. Sein Regime wird nur | |
dann Zugeständnisse machen und Genf nicht nur als weitere Bühne nutzen, um | |
das eigene Image aufzupolieren, wenn die internationale Gemeinschaft eine | |
überzeugende Drohkulisse aufbaut. Anzeichen gibt es dafür noch keine. | |
Leider. | |
11 Nov 2013 | |
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## AUTOREN | |
Ines Kappert | |
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