# taz.de -- Kommentar Anschlag Beirut: Den Iran im Libanon verletzen | |
> Auch durch die Unterstützung aus Teheran ist Assad in Syrien militärisch | |
> nicht zu schlagen. Also weichen die Gegner aufs Nachbarland aus. | |
Bild: Chaos und Verwüstung nach dem Anschlag in der Nähe der iranischen Botsc… | |
Der [1][schwere Anschlag auf die iranische Botschaft in Beirut] könnte | |
Auftakt sein zu einer gefährlichen Eskalation des Bürgerkrieges in Syrien | |
über dessen Grenzen hinaus. Nicht nur, weil Gewalttaten wie diese | |
üblicherweise Vergeltungsakte provozieren, wie auch der Irak es fast | |
tagtäglich erfährt. Sondern weil mit dem Angriff auf ein iranisches Ziel | |
die Auseinandersetzungen eine neue Dimension erreicht haben. | |
Ereignisse und Entwicklungen in Syrien hatten immer schon ihre Auswirkungen | |
auf den Libanon. Und Damaskus – das den Nachbarn lange als eigentlichen | |
Teil Syriens betrachtet und behandelt hat – mischt dort seit Jahrzehnten | |
mit: Von 1976 bis 2005 mit eigenen Truppen und seit deren Abzug mit Hilfe | |
der schiitischen „Hisbollah“, die über Syrien mit Waffen aus dem Iran | |
versorgt wurde. | |
Inzwischen hat sich einiges umgekehrt: So kämpft die „Hisbollah“ bereits | |
seit geraumer Zeit in Syrien an der Seite der Regierungstruppen von Assad | |
und angeblich auch iranischer Militärs gegen die Aufständischen. | |
Vermutlich liegt hier auch der Grund für den Anschlag in Beirut: Das | |
gemeinsame Vorgehen von „Hisbollah“, syrischer Armee und Iran ist nämlich | |
ziemlich erfolgreich: Die Gegner des Assad-Regimes haben bereits zahlreiche | |
Stützpunkte verloren und nun droht auch noch der wichtige Nachschubweg aus | |
dem Libanon abgeschnitten zu werden. | |
Die Logik der Gruppierung hinter dem Anschlag dürfte daher sein: Ist der | |
Gegner selbst nicht zu schlagen, dann kann man doch gegen seine Verbündeten | |
vorgehen. Und das am einfachsten im Libanon. Sie vergessen dabei, dass auch | |
ihre eigenen Verbündeten – Saudi-Arabien und Qatar – dort zur Zielscheibe | |
werden könnten. Der Konflikt wäre dann auch im Libanon internationalisiert | |
und seine Lösung noch schwieriger als er ohnehin schon ist. | |
20 Nov 2013 | |
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## AUTOREN | |
Peter Philipp | |
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