Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Arbeitsmodell der Telekom: Yes, we can
> Bei der Telekom können ab 2014 alle Teilzeitbeschäftigten wieder zurück
> auf ihre Vollzeitstelle. Die Arbeitgeberlobby sieht das kritisch.
Bild: Papier ist geduldig ...
BERLIN taz | Die Koalitionsverhandlungsführer von Union und SPD
debattierten noch darüber, die Telekom macht es einfach: Das
Telekommunikationsunternehmen führt eine Rückkehrgarantie auf Vollzeit ein.
Frauen und Männer, die während ihrer Familienphase ihre volle Stelle
vorübergehend reduziert haben, sollen ab Januar 2014 das Recht haben, auf
ihre alte Stelle zurückkehren zu können.
Diese Möglichkeit ist zwar nicht neu, aber der Arbeitgeber kann solche
Wünsche seiner ArbeitnehmerInnen ablehnen, wenn sogenannte „betriebliche
Belange“ wie Arbeitsabläufe oder Organisation dagegen sprechen. Bei der
Telekom soll das jetzt alles keine Rolle mehr spielen, sagte
Telekom-Sprecher Christian Schwolow zur taz.
Von den rund 120.000 Telekom-MitarbeiterInnen in Deutschland arbeiten etwa
14.000 in Teilzeit. 11.000 von ihnen sind Frauen. Wie viele Teilzeitkräfte
von der neuen Regelung, die künftig in den Arbeitsverträgen verankert
werden soll, Gebrauch machen werden, ist unklar. Aber es sei ein „gutes
Signal“, sagte Schwolow. „Die Telekom ist ein familienfreundliches
Unternehmen.“
## Fördert die Bindung an die MitarbeiterInnen
Als erste Firma hierzulande hat die Telekom 2010 die Frauenquote
eingeführt. Diese und andere familienfreundliche Maßnahmen erhöhten „die
Mitarbeiterbindung“, glaubt Schwolow.
Das sieht das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln anders. Die
arbeitgebernahe Forschungseinrichtung warnt vor einem gesetzlichen Recht,
Arbeitsstunden jederzeit wieder aufstocken zu können. Vor allem kleine und
mittlere Betriebe könnte eine solche Regelung vor ungeahnte Probleme
stellen – wenn vorher nicht vereinbart worden sei, wie lange die Teilzeit
in etwa dauern könnte. „Unter Umständen hat das Unternehmen ja dann gar
keinen Bedarf an zusätzlichen Arbeitsstunden“, sagte ein IW-Sprecher.
Bundesweit arbeiten nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung rund 35 Prozent der etwa 42 Millionen Beschäftigten in
Teilzeit. Vor 20 Jahren waren es knapp 16 Prozent.
27 Nov 2013
## AUTOREN
Simone Schmollack
## TAGS
Telekom
Teilzeit
Vollzeit
Mütter
Väter
Frauenquote
Frauenquote
Telekom
Familienarbeitszeit
Koalitionsverhandlungen
Frauen
Mütter
Bundestag
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar zur Frauenquote: Mehr Erfolg, mehr Macht, mehr Geld
Fest oder Flexi? Beides wollen die beiden SPD-MinisterInnen Schwesig und
Maas in ihren „Leitlinien“ für mehr Frauen in Topjobs.
Schlechte Rendite: Telekom plant großen Stellenabbau
Der Konzern Telekom könnte bei seinem Tochter-Unternehmen T-Systems mehrere
Tausend Stellen streichen. Die Gewerkschaften kündigen Widerstand an.
Studie zur „Familienarbeitszeit“: Mutti mehr, Vatti weniger
Wenn beide Partner nur 32 Stunden arbeiten, verhilft das Müttern aus der
Teilzeitfalle und Vätern zu mehr Freizeit. Den Staat kostet das Modell
nicht viel.
Kommentar Koalition und Lohngleichheit: Worte, die sich gut anhören
Sie wollen die Lohnlücke von 23 Prozent schließen. Prima. Nur dafür wäre
ein Kulturbruch nötig. Das dürfte die neue Koalition etwas überfordern.
Koalitionsverhandlungen zur Lohnlücke: Gleiches Geld für gleiche Arbeit
Die Arbeitsgruppe Frauen, Familie und Gleichstellung will, dass Frauen
nicht mehr durchschnittlich 23 Prozent weniger verdienen als Männer.
Managerin über Frauen und Karriere: „Machen wir uns nichts vor“
Ein Führungsjob nimmt keine Rücksicht auf Kitaschließzeiten, sagt Natascha
Sasserath, Mutter in Leitungsposition. Sie plädiert für die zweite Karriere
mit 50.
Frauenquote in der Wirtschaft: Frauen in homöopathischen Dosen
In DAX-Konzernen gibt es mehr Frauen an der Spitze. Das reicht vielen
nicht. Selbst in der CDU finden sich immer mehr Quotenfans.
Internationaler Frauentag 2012: "Chef wird man auf dem Herrenklo"
Quote oder keine: Wie kommen mehr Frauen in Chefsessel? Zwei Managerinnen
debattieren über eine Quote von mindestens 30 Prozent.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.