# taz.de -- Überfall in Mexiko: Radioaktives Kobalt60 gestohlen | |
> Ein Transporter mit dem gefährlichen Material wurde in Tijuana gekapert, | |
> sagte die Atomenergiebehörde. Es kann zum Bau von schmutzigen Bomben | |
> genutzt werden. | |
Bild: Allein im vergangenen Jahr wurden der IAEA 17 ähnlicher Fälle bekannt. | |
MEXIKO-STADT afp | In Mexiko ist ein Lastwagen mit radioaktiven Material | |
gestohlen worden, das zur Herstellung einer „schmutzigen Bombe“ verwendet | |
werden könnte. Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien am | |
Mittwoch mitteilte, ist das eigentlich für medizinische Zwecke gedachte | |
Material „extrem gefährlich“, sollte die Sicherheits-Ummantelung beschädi… | |
oder entfernt werden. Demnach transportierte der Lastwagen ein mit Kobalt60 | |
betriebenes Gerät zur Krebstherapie. | |
Das Gerät mit dem radioaktiven Material sollte von einem Krankenhaus in der | |
nördlichen Stadt Tijuana in ein Zentrum für radioaktive Abfälle gebracht | |
werden, als es in Tepojaco bei Mexiko-Stadt gestohlen wurde. Die näheren | |
Umstände des Diebstahls wurden zunächst nicht mitgeteilt. | |
Die IAEA wurde am Montag von der mexikanischen Behörde für Atomsicherheit | |
über den Diebstahl informiert. Demnach kann das Material nicht für | |
Atomwaffen verwendet werden, doch könnte es für eine sogenannte schmutzige | |
Bombe eingesetzt werden, bei der radioaktives Material mit konventionellem | |
Sprengstoff vermengt wird, um größere Gebiete zu verstrahlen. Die | |
mexikanischen Behörden hätten ihrerseits eine Information für die | |
Öffentlichkeit herausgegeben, hieß es bei der IAEA in Wien. | |
Experten warnen seit langem vor der Gefahr radioaktiven Materials, das nur | |
schlecht gesichert in Krankenhäusern, auf dem Gelände von Hochschulen und | |
auf dem Gelände mancher Firmen gelagert wird. Im vergangenen Jahr wurden | |
der IAEA 17 Zwischenfälle bekannt, bei denen strahlendes Material in | |
unbefugte Hände gelangte oder zum Verkauf angeboten wurde. Daneben gab es | |
24 Fälle, in denen solches Material gestohlen wurde oder verloren ging. | |
Besondere Gefahrengebiete sind ehemalige Sowjetrepubliken wie | |
Tschetschenien, Georgien und Moldau. Dort wurden 2011 mehrfach Verdächtige | |
festgenommen, die waffenfähiges Uran verkaufen wollten. | |
Die internationale Gemeinschaft sucht seit mehr als zwei Jahrzehnten | |
gegenzusteuern. US-Präsident Barack Obama berief vor drei Jahren ein | |
Gipfeltreffen zu dieser Frage ein. Für den März 2014 ist in Den Haag ein | |
weiteres Treffen geplant. | |
4 Dec 2013 | |
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