| # taz.de -- Kommentar Einigung US-Haushaltsstreit: Hauptsache, Militär | |
| > Die USA werden mit dem Haushaltsplan regierbarer. Finanziert wird er | |
| > durch Streichungen in der Sozial- und Gesundheitspolitik. | |
| Bild: Überall kürzen, nur nicht beim Militär – das ist die Handschrift der… | |
| Der [1][Kompromiss], den der republikanische Vorsitzende des | |
| Haushaltsausschusses im US-Repräsentantenhaus und seine demokratische | |
| Senatskollegin erreicht haben, sieht auf den ersten Blick gut aus. Die | |
| Regierung würde, wenn der Plan so durch den Kongress ginge, bis 2015 keine | |
| weiteren Stilllegungen durch die Republikaner mehr zu fürchten haben. Das | |
| hektische Regieren von einer selbstgemachten Krise zur nächsten wäre | |
| vorbei. | |
| Auf den zweiten Blick aber sieht das Paket nicht mehr ganz so gut aus. Die | |
| neu vereinbarten Mittel werden zu gleichen Teilen zwischen Militärausgaben | |
| einerseits und allen nichtmilitärischen andererseits aufgeteilt. Damit | |
| bleibt das Pentagon fast als einzige Institution von den seit Anfang des | |
| Jahres bestehenden generellen Haushaltskürzungen, dem „Sequester“, | |
| praktisch ungeschoren. | |
| Das ist die Handschrift der Republikaner, deren Grundposition seit Jahren | |
| darin besteht, alle Ausgaben kürzen zu wollen außer denen fürs Militär. | |
| Finanziert wird der neue Haushalt durch Streichungen bei Medicare, der | |
| Gesundheitsversorgung für Alte, durch eine Streichung von | |
| Arbeitslosengeldern für rund 1,3 Millionen Langzeitarbeitslose und durch | |
| einige wenige neue Einnahmen. Von der Prioritätensetzung auf | |
| Infrastrukturinvestitionen, die Barack Obama propagiert hatte, ist nichts | |
| mehr übrig. | |
| Die Republikaner haben nicht alles erreicht, was sie wollten – angesichts | |
| ihres Popularitätseinbruchs nach der jüngsten Regierungsstilllegung, dem | |
| „Shutdown“, aber eine ganze Menge. Fraglich, ob sie angesichts der | |
| Kongresswahlen 2014 überhaupt noch einmal so einen Druck hätten aufbauen | |
| können. Zwar wettern ihre hartleibigsten Vertreter auch gegen diesen | |
| Kompromiss. Aber das scheint Getöse. Die USA werden durch den Plan | |
| regierbarer. Sozialer werden sie nicht. | |
| 11 Dec 2013 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bernd Pickert | |
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