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# taz.de -- Vernichtung der syrischen Chemiewaffen: Zeitplan ist im Verzug
> Die Zerstörung der Chemiewaffen in Syrien läuft offenbar nicht wie
> geplant. Eine für den 31. Dezember gesetzte Frist wird das Land nicht
> einhalten können, sagt die UNO.
Bild: Auf der „MV Cape Ray“ sollen die syrischen Chemiewaffen vernichtet we…
NEW YORK afp | Die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen ist nach
Einschätzung der Vereinten Nationen in Verzug geraten. Syrien werde eine
für den 31. Dezember gesetzte Zwischenfrist in dem Programm zur Vernichtung
seiner Chemiewaffen „wahrscheinlich nicht“ einhalten können, erklärte die
UNO am Samstag in New York. Die UNO und die Organisation für das Verbot von
Chemiewaffen (OPCW) überwachen das Programm, das mehrere Zwischenfristen
enthält.
Die UNO stellte „wichtige Fortschritte“ bei der Vernichtung der syrischen
Chemiewaffen fest, forderte die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar
al-Assad aber auf, ihre „Anstrengungen“ zur Einhaltung der eingegangenen
Verpflichtungen zu „verstärken“.
Gemäß einer vom UN-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution
muss das Arsenal bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein. Die
gefährlichsten Kampfstoffe – darunter Senfgas, Sarin und das Nervengas VX –
sollten allerdings bereits bis zur Jahreswende außer Landes gebracht und
bis spätestens April zerstört werden.
Die OPCW stellte Mitte Dezember ihren Plan für die Vernichtung der
syrischen Giftgasbestände vor. Eine Schlüsselrolle soll die US-Marine mit
dem Spezialschiff „MV Cape Ray“ einnehmen, auf dem die gefährlichsten
Kampfstoffe vernichtet werden sollen.
## Spezialschiff „MV Cape Ray“
Der Plan sieht vor, die syrischen Giftgasbestände sowie für die Produktion
weiterer Waffen notwendige Chemikalien in Lastwagen zu dem syrischen
Mittelmeerhafen Latakia zu bringen. In Latakia sollen die Waffen dann von
zwei Frachtschiffen aufgenommen werden, die sie in Begleitung von
norwegischen und dänischen Kriegsschiffen in einen italienischen Hafen
transportieren sollen, um dort die gefährlichsten Kampfstoffe auf die „MV
Cape Ray“ umzuladen.
Auf dem Spezialschiff sollen die Kampfstoffe in zwei eigens montierten
Anlagen mit Hilfe von Wasser in ihre Bestandteile gespalten werden. Übrig
bleiben soll toxischer Müll, der ähnlich wie gewöhnlicher Industriemüll
entsorgt werden kann. Die weniger gefährlichen Chemiewaffen sollen bei
einer zweiten Fahrt von den beiden Frachtschiffen außer Landes gebracht
werden, um anschließend von privaten Firmen zerstört zu werden.
Für den Transport der insgesamt rund tausend Tonnen Chemiewaffen und
Chemikalien sollen die USA etwa 3000 Container stellen. Nach Angaben der
OPCW stellt Russland gepanzerte Lastwagen für den Transport sowie
Kriegsschiffe, um die Operation in Latakia und den syrischen
Hoheitsgewässern zu sichern. China trägt zu der Operation demnach mit
Überwachungskameras und Krankenwagen bei. Finnland will Spezialisten für
Dekontamination stellen, Japan mehr als zehn Millionen Euro zur
Finanzierung beisteuern.
29 Dec 2013
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