| # taz.de -- Syriens Chemiewaffen: Abtransport verzögert sich | |
| > Die UNO-Ankündigungen bestätigen sich: das Material für Chemiewaffen kann | |
| > Syrien nicht fristgerecht verlassen. Skandinavische Begleitschiffe kehren | |
| > nach Zypern zurück. | |
| Bild: Dieser norwegische Soldat im Hafen von Limmasol auf Zypern wartet vorerst… | |
| NIKOSIA afp | Bei der Vernichtung der syrischen Chemiewaffen kann die für | |
| den 31. Dezember gesetzte Zwischenfrist zum Abtransport der gefährlichsten | |
| Bestände nicht eingehalten werden. Zwei skandinavische Schiffe, die den | |
| Transport der Komponenten begleiten sollten, wurden am Montag von der | |
| syrischen Küste zurück in einen zyprischen Hafen beordert, wie ein Sprecher | |
| mitteilte. „Wir sind nach wie vor in Einsatzbereitschaft, um nach Syrien zu | |
| gehen, aber wir kennen das Datum nicht“, sagte Lars Hovtun von der | |
| norwegischen Fregatte „HNoMS Helge Ingstad“. | |
| Diese sollte die Chemikalien zusammen mit einem dänischen Kriegsschiff vom | |
| syrischen Hafen Latakia nach Italien begleiten. Dort sollten sie auf ein | |
| Spezialschiff der US-Marine verladen werden, das die Waffenkomponenten | |
| schließlich auf offener See neutralisieren soll. | |
| Die Frist bis Jahresende war der erste Meilenstein in einem US-russischen | |
| Abkommen mit Damaskus zur Vernichtung der C-Waffen. Die UNO hatte am | |
| Samstag eingeräumt, dass das Datum „wahrscheinlich“ nicht einzuhalten sei. | |
| Denn die syrische Regierung schaffte es nicht, die Bestandteile rechtzeitig | |
| nach Latakia zu bringen. Als Gründe wurden die Kämpfe, schlechtes Wetter | |
| sowie logistische Probleme angeführt. | |
| Die USA erklärten am Montag, es sei die Verantwortung von Machthaber | |
| Baschar al-Assad, dass die Waffen nach Latakia gebracht würden. Eine | |
| Außenamtssprecherin räumte allerdings ein, dass es sich um einen | |
| „komplizierten Vorgang“ handele. Das wichtigste sei, dass es dabei | |
| Fortschritte gebe. | |
| Gemäß einer vom UN-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution | |
| müssen die Chemiewaffen bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein. Die | |
| gefährlichsten Kampfstoffe – darunter Senfgas, Sarin und das Nervengas VX – | |
| sollten allerdings bereits bis zur Jahreswende außer Landes gebracht und | |
| bis spätestens April zerstört werden. Moskau, Washington und Damaskus | |
| hatten den Plan ausgehandelt, nachdem US-Präsident Barack Obama wegen eines | |
| Giftgaseinsatzes nahe der syrischen Hauptstadt mit einem Militärangriff | |
| gegen das Land gedroht hatte. | |
| 31 Dec 2013 | |
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