# taz.de -- Details zum Spekulationsdebakel der BVG: „Completely fucking dumb… | |
> Aufzeichnungen von Telefongesprächen zeigen, wie die Investmentbanker von | |
> JPMorgan über die Landesbank Hessen-Thüringen reden. | |
Bild: JPMorgan schätzte die HeLaBa im Jahr 2006 als leichtes Opfer ein. | |
Die Telefon-Mitschnitte stammen aus einem Prozess zwischen den Berliner | |
Verkehrsbetrieben und der Investmentbank JPMorgan in London. Es geht um | |
eine Finanzwette in Form einer synthetischen Collateralized Debt Obligation | |
(CDO), mit der die Verkehrsbetriebe am Ende 204 Millionen Dollar Verlust | |
verbuchen mussten. | |
Das Gericht hat die Investmentbank verpflichtet, alle internen Dokumente zu | |
dem Fall herauszurücken – inklusive E-Mails und Mitschnitte von | |
Telefongesprächen. In den Unterlagen befindet sich auch der Mitschnitt | |
eines Telefongesprächs zwischen zwei Investmentbankern von JPMorgan vom 3. | |
August 2006. | |
Sie überlegen, ob sie aus Steuergründen auch noch eine Bank in das | |
CDO-Geschäft mit den Verkehrsbetrieben hineinziehen. Dazu müssten sie aber | |
„a completely fucking dumb bank“ finden. | |
[1][//www.documentcloud.org/documents/1008847-bvg-opening-submissions-pdf.h | |
tml#document/p52/a141843:Dieses Zitat ist in den Gerichtsdokumenten | |
nachzulesen.] Die Banker gehen anschließend einzelne Banken durch. Die | |
Credit Suisse hielten sie für unggeignet als Opfer. Stattdessen schlug | |
einer die Landesbank Hessen-Thüringen vor: „Ich bin sicher, die können | |
keinen CDO berechnen. Also wären sie dumm genug.“ | |
Am Ende kam es doch anders: JPMorgan schloss [2][das Geschäft ganz allein | |
mit den Berliner Verkehrsbetrieben] ab. Es handelte sich dabei um eine | |
Wette, ob 150 andere Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten kommen. | |
Die Wette sollte über zehn Jahre laufen. Nach einem Jahr und drei Monaten | |
hatten die Verkehrsbetriebe verloren. Im besten Fall hätten die | |
Verkehrsbetriebe einen Gewinn von 7,8 Millionen Dollar aus dem Geschäft | |
verbuchen können. Es kam dann aber der schlechteste Fall: Ein Verlust von | |
204 Millionen Dollar. | |
27 Jan 2014 | |
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## AUTOREN | |
Sebastian Heiser | |
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