# taz.de -- Esso-Häuser: Anbaggern auf St. Pauli | |
> Die maroden Häuser an der Reeperbahn werden abgerissen. Um den Neubau | |
> gibt es Streit. | |
Bild: Historische Ansicht: Die Esso-Tankstelle am Spielbudenplatz wurde am Mitt… | |
Die Abrissarbeiten auf dem Areal der Esso-Häuser auf St. Pauli haben | |
begonnen. Am Mittwochabend ließ die Bayerische Hausbau in den Morgenstunden | |
zunächst nur das Dach der Esso-Tankstelle abtragen. Bei den Maßnahmen | |
handelt es sich jedoch lediglich um vorbereitende Maßnahmen für den | |
Gesamtabriss der Häuser, teilte Bernard Taubenberger, Sprecher der | |
Eigentümer-Gesellschaft mit. Der vollständige Abriss der beiden Wohnblöcke | |
und des Gewerberiegels startet voraussichtlich in der ersten Märzwoche. | |
Abgeschlossen sein soll der Abriss Mitte April. | |
Obwohl das Ende des Gebäudekomplexes nun besiegelt scheint, reißt der | |
Protest im Stadtteil nicht ab. Am Abend rief die Initiative Esso-Häuser zu | |
einer Protestkundgebung vor den Gebäuden auf. Teilnehmer [1][twitterten] am | |
Abend von mehreren Hundert Demonstranten. Die AktivistInnen werfen dem | |
Investor vor, die Gebäude aus spekulativen Gründen jahrelang verfallen | |
lassen zu haben. | |
Sie kritisieren aber auch den Bezirk Mitte: Dieser habe die Taktik des | |
Unternehmens durch den beschleunigten Abriss auch noch „belohnt“. Nach der | |
Evakuierung der einsturzgefährdeten Häuser Mitte Dezember hatte der Bezirk | |
den vorzeitigen Abriss genehmigt. | |
Wann auf dem Gelände ein Neubau entsteht, ist noch unklar: Ein zentraler | |
Streitpunkt zwischen Investor und Bezirksamt bleibt der Anteil der | |
öffentlich geförderten Wohnungen. Während der Bezirk 50 Prozent | |
Sozialwohnungen fordert, will sich der bayrische Investor an einer Quote | |
von 33 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum orientieren. Die Forderungen | |
der AktivistInnen aus dem Stadtteil gehen deutlich weiter: | |
Auf einer Stadtteilversammlung am vergangenen Wochenende hatten rund 400 | |
AnwohnerInnen einen Neubau gefordert, der zu 100 Prozent aus | |
Sozialwohnungen bestehen soll. Für die Bayerische Hausbau ist dieser | |
Vorschlag „wirtschaftlich nicht umsetzbar“. Aus Sicht des Investors wäre | |
eine solche Auflage eine Benachteiligung gegenüber Mitbewerbern. | |
12 Feb 2014 | |
## LINKS | |
[1] http://twitter.com/search?q=%23Essoh%C3%A4user | |
## AUTOREN | |
Annika Lasarzik | |
## TAGS | |
St. Pauli | |
Esso-Häuser | |
Abriss | |
Stadtentwicklung | |
Hamburg | |
Stadtentwicklung Hamburg | |
Esso-Häuser | |
St. Pauli | |
Esso-Häuser | |
Hamburg | |
Esso-Häuser | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Neubauten auf St. Pauli: Es wird sozial | |
Die Nachfolge der Esso-Häuser am Spielbudenplatz nimmt Form an: Viel | |
geförderter Wohnraum soll ab 2019 gebaut werden. Bürgerbeteiligung könnte | |
als Beispiel dienen. | |
Umkämpfte Hamburger Esso-Häuser: Abriss – und dann? | |
Das Ende der Esso-Häuser rückt näher, aber die Diskussion, was aus dem | |
Gelände wird, ist noch nicht vorbei: Die Grünen finden, die Stadt solle sie | |
kaufen, die SPD hält davon gar nichts. | |
Bald nur noch Folklore auf St. Pauli?: Am Ende der Großen Freiheit | |
„Na, Mädels! Alles feucht im Höschen?“ Mit derben Sprüchen lockt der | |
Koberer Gäste in Bars und Striplokale. Doch seine Zunft ist im Niedergang. | |
Bezirks-Chef Grote über die Esso-Häuser: „Eine gewisse Blockade“ | |
Im Streit um den Ersatz für die abgerissenen Esso-Häuser droht der | |
Investor, am Spielbudenplatz nicht neu zu bauen. Bezirksamtsleiter Andy | |
Grote (SPD) will Eskalation vermeiden. | |
Erzwungener Umzug: „Tourist in der eigenen Stadt“ | |
Andreas Sidiropoulos ist einer der Bewohner, die die einsturzgefährdeten | |
Esso-Häuser verlassen mussten. Weihnachten verbringt er nun im Hotel. | |
Molotow-Betreiber über Evakuierung: "Dankbar für die Solidarität" | |
Auch das Molotow darf nach der Evakuierung der Esso-Häuser nicht mehr | |
betreten werden. Für einen Club mit fest gebuchten Konzerten und DJs ist | |
das eine schwierige Situation. Jetzt wird erstmal in anderen Hamburger | |
Clubs gefeiert. | |
Esso-Häuser an der Hamburger Reeperbahn: Wer ist schuld am Verfall? | |
Nach der Evakuierung der maroden Gebäude müsse die Eigentümerin Bayerische | |
Hausbau belangt und nicht belohnt werden, findet die Initiative | |
Esso-Häuser. |