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# taz.de -- Photovoltaik auch für Mieter: Localpool verhilft zu Solarstrom
> Ein Münchner Dienstleister hilft bei der Bürokratie, wenn
> Mehrfamilienhäuser Strom vom eigenen Dach oder aus der Nachbarschaft
> wollen.
Bild: Strom ohne Umweg über das Netz geht jetzt für alle einfacher
Strom aus dem Netz ist heute teurer als Solarstrom – und so nutzen
Eigentümer von Einfamilienhäusern längst den Strom vom Dach. Erhebliche
Potenziale bieten allerdings auch Dächer von Mehrfamilienhäusern. Doch bei
diesen ist es nicht ganz einfach, den günstigen Strom direkt im Haus zu
verbrauchen. Ein Fall für Dienstleister also, die den Solarfreunden im
Geschosswohnungsbau Hilfe bei der Umsetzung solcher Projekte anbieten.
Besonders in der Photovoltaikhochburg Bayern, und dort speziell in München,
ist das ein großes Thema: Eine Machbarkeitsstudie im Auftrag des Münchner
Stadtrats ergab, dass von den insgesamt 42 Millionen Quadratmetern
Dachfläche in der Stadt sich rund 15 Millionen für die Erzeugung von
Solarstrom eignen.
Schon 2013 entwickelte daher die [1][Solarinitiative] München ein Konzept
für Mehrfamilienhäuser. Eine ähnliche Initiative startet nun auch der junge
Münchner Stromlieferant buzzn unter dem Namen [2][Localpool].
Schwierig sind die formalen Anforderungen, denn zum Beispiel kann aus
wettbewerbsrechtlichen Gründen kein Hausbewohner zur Abnahme von Solarstrom
verpflichtet werden.
„Das ist aber kein Problem, jeder Hausbewohner kann weiterhin selbst
entscheiden, welchen Strom er bezieht“, sagt Justus Schütze,
Geschäftsführer der buzzn GmbH und Initiator von Localpool. Am Anfang seien
erfahrungsgemäß etwa zwei Drittel der Haushalte mit im Boot, doch aufgrund
der günstigeren Stromrechnung kämen später zumeist weitere hinzu.
## EEG-Umlage dazu, Netzgeld und Steuer weg
Schütze spricht von Einsparungen pro Haushalt in Höhe von 50 bis 100 Euro
jährlich, weil der Strombezug aus dem teuren Netz durch Photovoltaik um 25
bis 40 Prozent sinkt.
Neben der Solarenergie kann auch ein Blockheizkraftwerk - eine
stromerzeugende Heizung - genutzt werden. Allerdings bestimmt immer der
Investor, der die Kraftwerke baut, die Strompreise. Localpool ist nur ein
Dienstleister, der das Konzept entwickelt und optimiert.
Da die Nutzer des lokal erzeugten Stroms in der Regel nicht die Eigentümer
der Kraftwerke sind, fällt auf den verkauften Lokalstrom auch die
EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien an. Aber immerhin wird
für den Strom auf dem Weg vom Dach ins Hausnetz kein öffentliches Netz
genutzt, weshalb die Netzentgelte gespart werden. Auch die Stromsteuer
entfällt.
In der Summe machen diese Einsparungen den Lokalstrom attraktiv.
Entsprechend werden die Anlagen so optimiert, dass die Eigenverbrauchsquote
möglichst hoch ist: „Damit sind auch Ost- und Westdächer attraktiv, die
ihre höchsten Erträge morgens und abends bringen, wenn die Menschen häufig
zu Hause sind“, sagt Schütze.
16 Feb 2014
## LINKS
[1] http://solarinitiative-muenchen.de
[2] http://localpool.de
## AUTOREN
Bernward Janzing
## TAGS
Erneuerbare Energien
Photovoltaik
Miete
Energiewende
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Solarenergie
Patente
Erneuerbare Energien
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günstiger.
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