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# taz.de -- Millionen Fotos von Getty umsonst: Tausche Bild gegen Nutzerdaten
> Der Bilderdienst Getty stellt Millionen Bilder kostenfrei zur Verfügung
> und hofft, so Gewinn zu machen. Mit Werbung und dem Sammeln von Daten
> könnte das gelingen.
Bild: Getty verfügt über mehr als 80 Millionen Bilder. Fast die Hälfte gibt …
Über 80 Millionen Bilder und Illustrationen liegen im Archiv des
[1][Bilderdienstes Getty Images]. Wer diese Bilder nutzen wollte, musste
bisher hohe Lizenzgebühren zahlen. Doch jetzt hat Getty 35 Millionen Bilder
zur kostenfreien Verfügung bereitgestellt. Das ist keineswegs
Großherzigkeit, sondern ein Versuch, Urheberrechtsverletzungen vorzubeugen.
Normalerweise sind die Getty-Bilder mit einem Wasserzeichen versehen, das
erst verschwindet, wenn die Lizenzgebühr bezahlt ist. Trotzdem gab es
bereits unzählige Wege, problemlos an wasserzeichenfreie Bilder aus dem
Getty-Archiv zu kommen, erklärt Craig Peters von Getty dem [2][Technikblog
The Verge]. „Unsere Bilder waren sowieso schon überall.“
Der neue Plan: Interessenten können bestimmte Bilder für nicht-kommerzielle
Zwecke kostenfrei in so genannte iFrames einbetten. Das Prinzip ist von
Youtube-Videos bekannt: Die Fotos werden über einen [3][bereitgestellten
HTML-Code eingebunden], am unteren Bildrand erscheinen ein
Copyright-Hinweis und das Getty-Logo. Außerdem kann man die Bilder direkt
auf Twitter, Tumblr oder in einem neuen iFrame teilen.
Ein Schritt, der wohl das Herz so manchen Bloggers höher schlagen lässt.
Doch natürlich erhoffen sich auch die Getty-Betreiber etwas von den
[4][veränderten Nutzungsbedingungen]. Nutzer, die auf der Suche nach
kostenfreien Bildern die Getty-Website durchsuchen, könnten dabei auf
lizenzpflichtige Bilder stoßen und sich entscheiden, dafür zu zahlen. Doch
es steckt noch mehr Kalkül dahinter. „Wir haben gesehen, was Youtube mit
der Monetarisierung seiner eingebetteten Inhalte geschafft hat“, erklärt
Peters. Obwohl auch auf das Einbetten von Youtube-Videos kostenfrei ist,
verdient der Anbieter große Summen mit vor- und nachgeschalteten
Werbespots.
Das ist ein Schritt, den sich auch Getty offenhalten will. In den neuen
Nutzungsbedingungen heißt es: „Getty Images [...] behält sich das Recht
vor, im eingebetteten Viewer Werbung anzuzeigen oder seine Nutzung
anderweitig kommerziell auszuwerten, ohne Sie hierfür zu entschädigen.“
Außerdem räumt der Dienst sich das Recht ein, die Verfügbarkeit der Bilder
jederzeit unangekündigt zu ändern sowie Nutzerdaten zu speichern und zu
verwenden.
Peters erklärt, er sei noch nicht sicher, ob dieses System auch für Getty
sinnvoll sei. Er hoffe, dass die Urheberrechtsverletzungen in Zukunft
zurückgehen werden. Dies sei schon deshalb nötig, damit auch der Fotograf
von der Nutzung seiner Bilder profitiere - und das geschehe schon mit
„Anerkennung und einen Rückverweis.“ Also doch ein Akt der Großherzigkeit.
Und wenn Getty dabei noch ein bisschen Geld und die einen oder anderen
Nutzerdaten abstaubt – um so besser.
6 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.gettyimages.de/
[2] http://www.theverge.com/2014/3/5/5475202/getty-images-made-its-pictures-fre…
[3] http://www.gettyimages.de/Creative/Frontdoor/embed
[4] http://www.gettyimages.de/Corporate/Terms.aspx
## AUTOREN
Dinah Riese
## TAGS
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