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# taz.de -- Zwist um Sex und Kohle: Alice Schwarzer keift zurück
> Die „Zeit“ teilt in einem offenen Brief gegen Alice Schwarzer politisch
> aus. Schwarzer giftet nun zurück. Zeit für ein Stelldichein.
Bild: Will sich nicht immer nur auf die Schippe nehmen lassen: Alice „Emma“…
BERLIN taz | Neues aus der Abteilung Emma: Die Feministin und Herausgeberin
der Frauenzeitschrift Emma, Alice Schwarzer, wehrt sich [1][in einem
offenen Brief] gegen Vorwürfe der Wochenzeitung Die Zeit. Sie hält
Redakteurin Elisabeth Niejahr Unkenntnis und mangelnde Recherche vor.
Niejahr hatte in der Zeit [2][einen offenen Brief an Schwarzer] verfasst,
in dem sie der Feministin empfahl, sie solle sich „weniger um Sex und mehr
um Geld kümmern“, was angesichts des nun bekannt gewordenen –
unversteuerten – Millionenvermögens Schwarzers in der Schweiz ohnehin ein
interessanter Vorwurf ist.
Gemeint war natürlich die ökonomische Situation von Frauen, die nicht so
weich gebettet sind wie Schwarzer. Statt um Prostitution und Sexismus solle
Schwarzer sich lieber um Niedriglöhnerinnen und die Quote kümmern, schrieb
Niejahr.
„Aus Ihrer Argumentation muss ich schließen, dass Sie noch nie einen Text
von mir gelesen haben“, kontert nun Schwarzer. „Nur sollten Sie in diesem
Fall dann nicht darüber befinden, was ich vertrete und was nicht.“
## Einfache Attacken
Hätte Niejahr einmal ins Emma-Archiv geblickt, hätte sie zahllose Artikel
über die ökonomische Lage von Frauen gefunden. Alle Themen rund um Frauen
und Ökonomie, über die Niejahr jetzt schreibe, habe die Emma bereits vor
Jahrzehnten angestoßen. Und weiter: Im Übrigen habe Sex immer auch mit
Macht und Geld zu tun.
Nun – wer hat Recht?
In der Tat schreibt Schwarzer auch über ökonomische Themen. Richtig ist
aber auch, dass die größeren Kampagnen Schwarzers oft mit Körperpolitik zu
tun haben – Pornografie, Prostitution oder auch die Körperpolitik im Islam.
Kampagnen für gleichen Lohn oder gegen Minijobs dagegen fehlen.
Wo Niejahr allerdings falsch liegt: Die Frauenbewegung in Deutschland ist
etwas anderes als Alice Schwarzer und Emma. Und diese Bewegung kümmert sich
seit Jahren um ökonomische Themen. Hilfe ist also in Sicht: Elisabeth
Niejahr könnte sich ihr leichten Herzens anschließen. Doch eines verbindet
die Journalistin in dieser Sache mit ihrer Gegnerin: Einfache Attacken
sichern einfach mehr Aufmerksamkeit.
23 Mar 2014
## LINKS
[1] http://www.aliceschwarzer.de/artikel/liebe-elisabeth-niejahrzeit-316699
[2] http://www.zeit.de/2014/13/feminismus-lohnpolitik-sexismus
## AUTOREN
Heide Oestreich
## TAGS
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Emma
Sex
Geld
Ökonomie
Schwerpunkt Rassismus
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