| # taz.de -- Studie zum Wohlstand in Deutschland: Wie glücklich sind Sie? | |
| > Unbeschwert leben statt viel besitzen. In Deutschland ändert sich das | |
| > Wohlstandsdenken. Ökologie spielt nur für wenige eine zentrale Rolle. | |
| Bild: Urlaub in Vorpommern: Die drei Abrafaxe sind überglücklich. | |
| BERLIN taz | Geld allein macht nicht glücklich – aber auch nicht | |
| unglücklich. Im Gegenteil: Wenn die materielle Basis fehlt oder unsicher | |
| ist, werden Menschen unglücklich. Das geht aus dem aktuellen [1][Nationalen | |
| Wohlstandsindex] hervor, den das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos | |
| am Dienstag in Berlin vorstellte. „Jeder vierte Bundesbürger fühlt sich | |
| armutsgefährdet“, sagte Sozialforscher Horst Opaschowski. | |
| Grund seien unsichere oder befristete Jobs. Die Armutsschwelle bedrohe | |
| zunehmend die mittleren Einkommensbezieher, die um den Erhalt ihres | |
| Wohlstands bangen. „Statt Wohlstand heißt es für viele Unwohlstand.“ | |
| Seit Jahren bemühen sich Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten um einen | |
| Wohlstandsbegriff, der sich nicht allein auf das Wachstum des | |
| Bruttoinlandsprodukts (BIP) bezieht. Die Ipsos-Forscher haben dazu ein | |
| Modell entwickelt, das auf vier Säulen ruht: Ökonomie, Ökologie, | |
| Gesellschaft, individuelles Wohlbefinden. Zu diesen Themen haben sie in den | |
| letzten zwei Jahren 16.000 Menschen befragt – und so ein repräsentatives | |
| Bild der subjektiven Wahrnehmung der Deutschen erhalten. | |
| Zentrale Erkenntnis dabei: Den Deutschen ist es zunehmend wichtiger, in | |
| persönlicher und ökonomischer Sicherheit zu leben, als ihren Lebensstandard | |
| zu steigern. Drei Viertel der Deutschen antworten auf die Frage, was sie | |
| unter Wohlstand verstehen: „Keine finanziellen Sorgen haben.“ Weit oben | |
| stehen auch Wünsche nach einem sicheren Einkommen, einem sicheren | |
| Arbeitsplatz und eine gute Gesundheitsversorgung. | |
| ## Große regionale Unterschiede | |
| Deutlich weniger wichtig ist den Deutschen, umweltbewusst zu leben. Nur 18 | |
| Prozent der Befragten halten dies für ein zentrales Wohlstandskriterium. | |
| In der Wohlstandswahrnehmung gibt es große regionale Unterschiede. So sind | |
| 54 Prozent der Hamburger und 53 Prozent der Bayern der Meinung, in | |
| Wohlstand zu leben – während es in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg | |
| nur etwa jeder Dritte ist. Hauptursache dafür ist wohl die schlechte | |
| Arbeitsmarktlage in den östlichen Bundesländern. | |
| Aber: Die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern und in Thüringen sind deutlich | |
| zufriedener als ihre Nachbarn im übrigen Ostdeutschland. Sozialforscher | |
| Opaschowski macht dafür die intakte Natur im Nordosten und den ausgeprägten | |
| Familiensinn der Thüringer verantwortlich. | |
| 9 Apr 2014 | |
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| ## AUTOREN | |
| Richard Rother | |
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