# taz.de -- Gipfel in Paris: Aktionsplan gegen Boko Haram | |
> Geheimdienste und Militär besser koordinieren – das sind Strategien, die | |
> afrikanische Staaten und Frankreich im Kampf gegen die Terrorgruppe | |
> beschlossen haben. | |
Bild: Während auch Senegal für die Freilassung der Mädchen protestiert wird,… | |
PARIS epd/dpa | Einen Monat nach der Entführung von 200 Mädchen in Nigeria | |
haben westliche und afrikanische Staatchefs am Samstag in Paris über eine | |
gemeinsame Strategie gegen die islamistische Terroruppe Boko Haram beraten. | |
Dabei haben Frankreich und fünf afrikanische Länder einen Aktionsplan gegen | |
Boko Haram beschlossen. Man werde den Informationsaustausch der | |
Geheimdienste verstärken, die Aktionen afrikanischer Militärs koordinieren | |
und die Grenzen in Afrika kontrollieren, sagte der französische Präsident | |
François Hollande zum Abschluss des Anti-Terrorgipfels am Samstag in Paris. | |
Es soll unbedingt verhindert werden, dass die für ihre Brutalität bekannte | |
nigerianische Armee in einem Gewaltakt versucht, die Mädchen zu befreien, | |
und es dabei zu einem Massaker kommt. | |
Auch die Staatschefs aus den Nachbarländern Nigerias – dem Tschad, Kamerun, | |
Niger und Benin – beteiligten sich an dem Treffen, ebenso wie die USA, | |
Großbritannien und die EU. Eine Militäraktion des Westens gegen Boko Haram | |
schloss Hollande allerdings aus | |
Mittelfristig geht es um eine regionale Strategie zur Bekämpfung der | |
Terrorgruppe Boko Haram, die nach französischen Angaben seit 2009 etwa | |
3.000 Menschen getötet hat. Boko Haram heißt übersetzt in etwa „Westliche | |
Bildung ist Sünde“; die Terrorgruppe ist 2002 im muslimisch geprägten | |
Norden Nigerias entstanden und kämpft für einen islamistischen Staat. | |
## Ausweitung Kommission für Tschad-See | |
Boko Haram ist in erster Linie in Nigeria aktiv, droht aber wegen | |
durchlässiger Grenzen die gesamte Region zu destabilisieren. Im | |
benachbarten Kamerun hat es kürzlich erst einen Überfall auf eine | |
Polizeiwache gegeben. | |
Eine mögliches Ergebnis könnte die Ausweitung der bestehenden Kommission | |
für den Tschad-See sein, die sich künftig auch um grenzüberschreitende | |
Zusammenarbeit bei Sicherheitsfragen in der Region kümmern könnte. | |
Der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan hatte seinen französischen | |
Amtskollegen François Hollande um die Ausrichtung des Gipfels gebeten. Die | |
Staats- und Regierungschefs der Nachbarländer Niger, Kamerun und Benin | |
haben ihr Kommen zugesagt. Zudem werden die US-Vize-Außenministerin Wendy | |
Sherman, der britische Außenminister William Hague und ein Vertreter der | |
Europäischen Union erwartet. Die Afrikanische Union ist nicht vertreten. | |
17 May 2014 | |
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