# taz.de -- Studie zu Rechtsextremismus: Weniger offene Nazis | |
> Eine Studie sieht einen starken Rückgang „geschlossener rechtsextremer | |
> Weltbilder“. Die Ablehnung von Roma und Muslimen ist trotzdem stark in | |
> Deutschland. | |
Bild: Sind weniger geworden – Teilnehmerin eines NPD-Treffens in Neumünster | |
LEIPZIG/BERLIN dpa | Rechtsextreme Meinungen finden sich in Deutschland | |
mittlerweile deutlich seltener als noch vor zwölf Jahren. Der Anteil der | |
Menschen mit einer fest gefügten rechtsextremen Weltanschauung hat sich | |
seit 2002 von knapp 10 Prozent auf 5,6 Prozent nahezu halbiert, wie aus | |
einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie von Wissenschaftlern der | |
Universität Leipzig hervorgeht. | |
Allerdings lehnen der Studie zufolge viele der Befragten bestimmte | |
gesellschaftliche Gruppen wie Asylsuchende oder Muslime weiterhin ab. 73,5 | |
Prozent der Westdeutschen und 84,7 Prozent der Ostdeutschen äußerten sich | |
abwertend über Asylbewerber. Auch Sinti und Roma sowie Muslime werden von | |
fast der Hälfte der Befragten abgelehnt. | |
Jeder Fünfte in Deutschland ist laut der Studie ausländerfeindlich, 13,6 | |
Prozent der Befragten teilen chauvinistische Einstellungen und 5 Prozent | |
denken antisemitisch. | |
Rechtsextreme Einstellungen finden demnach sowohl im Osten als auch im | |
Westen weniger Akzeptanz als zuletzt. Als einen Grund dafür sehen die | |
Wissenschaftler die gute Wirtschaftslage in Deutschland. Der Mitverfasser | |
der Studie Oliver Decker betonte, die wirtschaftliche Gesamtentwicklung mit | |
Wachstum und Exportsteigerung sei so gut wie seit Jahren nicht mehr und | |
stabilisiere die Mitte der Gesellschaft. | |
Die Wissenschaftler untersuchen seit 2002 alle zwei Jahre die Entwicklung | |
rechtsextremer Einstellungen in Deutschland. Grundlage 2014 war die | |
bundesweite Befragung von 2500 Menschen. | |
4 Jun 2014 | |
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