# taz.de -- Kommentar Ölförderung vor den Kanaren: Bohrturm statt Sandstrand | |
> Die spanische Regierung dreht die Uhr zurück. Auf den Kanarischen Inseln | |
> setzt sie statt auf Erneuerbare Energien auf Ölförderung. | |
Bild: Anfang Juni in Telde auf Gran Canaria: Protest gegen geplante Ölbohrunge… | |
Spaniens konservative Regierung dreht die Uhr zurück. Nicht nur im | |
Sozialbereich und bei den Bürgerrechten, sondern auch in der | |
Energiepolitik. Ministerpräsident Mariano Rajoy scheint sich das Motto der | |
Republikaner in den USA zu eigen gemacht zu haben: Mit „Bohr Baby, bohr!“ | |
forderten sie einst die Erdölsuche vor der Küste der USA, anstelle des | |
Ausbaus der erneuerbaren Energien. | |
Auch Rajoy sieht den vermeintlichen Ausweg aus der Energiekrise auf dem | |
Meer. [1][Vor den Kanarischen Inseln soll bald schon nach Erdöl gesucht | |
werden.] Das werde Spanien wettbewerbsfähiger und vor allem unabhängiger | |
von Erdölimporten machen. | |
Rajoy sitzt den gleichen Denkfehlern auf, wie seine Gesinnungsgenossen auf | |
der anderen Seite des Atlantiks. Selbst wenn das spanische Unternehmen | |
Repsol vor der afrikanischen Küste Öl findet, wird Spanien wenig davon | |
profitieren. Erdöl wird zum Weltmarktpreis gehandelt, egal woher es kommt. | |
Billiger wird die Energieversorgung dadurch nicht. | |
Gleichzeitig würgen die Konservativen – ganz im Sinne der übermächtigen | |
Energieversorger – die Entwicklung der erneuerbaren Energien ab. Das Land, | |
das über Sonne und Wind im Überfluss verfügt, arbeitete sich in den 1990er | |
und den 2000ern an die Weltspitze. Ein Moratorium der Konservativen, das | |
den Ausbau der erneuerbaren Energieformen stoppt, machte diese Entwicklung | |
zunichte. Damit verliert Spanien die einzige Branche, die für eine | |
flächendeckende Industrialisierung sorgte und die Milliarden im | |
Exportgeschäft verdient hat. | |
Die Regierung setzt die falschen Signale. Ein Blick auf die kleinste | |
Kanareninsel zeigt, wo die Zukunft liegt. El Hierro versorgt sich seit | |
diesem Monat zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen und senkt damit nicht | |
nur den CO2-Ausstoß, sondern auch den Strompreis für die Verbraucher. | |
25 Jun 2014 | |
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## AUTOREN | |
Reiner Wandler | |
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