# taz.de -- Persönliche Daten im Internet: Google löscht erste Suchergebnisse | |
> Die Suchmaschine Google hat begonnen, Einträge auf Antrag von Bürgern zu | |
> löschen. Der Konzern kommt damit einem Urteil des Europäischen | |
> Gerichtshofes nach. | |
Bild: Google vergisst nichts – außer man bittet darum. | |
AMSTERDAM ap | Der Internet-Gigant Google hat nach dem vom EU-Gerichtshof | |
ausgesprochenen „Recht auf Vergessenwerden“ erste Suchergebnisse gelöscht. | |
Das bestätigte Unternehmenssprecher Al Verney am Donnerstag. Zugleich sagte | |
er, Google habe einen Rückstand beim Bearbeiten der Löschanträge. Jeder | |
Fall müsse einzeln eingeschätzt werden. Nach jüngsten Zahlen haben bisher | |
mehr als 50.000 Menschen aus verschiedenen Ländern einen Antrag gestellt, | |
um kompromittierende persönliche Informationen aus den Suchergebnissen bei | |
Eingabe ihres Namens löschen zu lassen. | |
Der Europäische Gerichtshof hatte Mitte Mai verfügt, dass Bürger Google | |
dazu verpflichten können, Links zu unerwünschten Gegebenheiten aus ihrer | |
persönlichen Vergangenheit zu löschen. Google müsse die Verweise tilgen, | |
wenn damit das Recht auf Privatsphäre verletzt werde und die Suchergebnisse | |
„unangemessen, irrelevant oder nicht länger relevant“ seien, hieß es in d… | |
Urteil. Die Internet-Suchmaschine gab am Donnerstag jedoch keine | |
Informationen darüber, wie viele der Anträge in diese Kategorie fallen. | |
Kritiker des Urteils meinen, das Löschen von Suchergebnissen sei Zensur. | |
Politiker sowie Kriminelle würden zudem Informationen unterdrücken wollen. | |
Die Befürworter argumentieren indes, Google sollte Informationen nicht | |
löschen, wenn die Öffentlichkeit ein Anrecht habe, diese zu kennen und | |
dieses Recht schwerer wiege als die Privatsphäre. | |
Das US-Unternehmen kann dabei nur Informationen löschen, die auf seinen | |
eigenen Seiten erscheinen. Eine Kontrolle über Angaben auf Webseiten hat | |
Google nicht. Das Urteil galt zunächst nur für Bürger aus den 28 | |
EU-Mitgliedsstaaten. Google hatte das Recht von sich aus, auf die | |
europäischen Länder Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz | |
ausgedehnt. | |
26 Jun 2014 | |
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