| # taz.de -- Personalsuche beim EU-Gipfel in Brüssel: Sag, wie hältst Du es mi… | |
| > Die Staats- und Regierungschefs können sich nicht auf Nachfolger für | |
| > EU-Präsident und Außenbeauftragte einigen. Eine Rolle spielt auch der | |
| > Konflikt in der Ukraine. | |
| Bild: Macht sich Hoffnungen: die dänische Regierungschefin Helle Thorning-Schm… | |
| BRÜSSEL ap/afp | Beim Brüsseler Sondergipfel haben sich die Staats- und | |
| Regierungschefs der Europäischen Union nicht auf Nachfolger für den | |
| EU-Präsidenten van Rompuy und die Außenbeauftragte Catherine Ashton einigen | |
| können. Die Zeit sei noch nicht reif dafür, sagte Gipfelchef Herman Van | |
| Rompuy am frühen Donnerstagmorgen. Die Personalentscheidung soll demnach | |
| Ende August bei einem weiteren Gipfel in Brüssel fallen. | |
| Als Streitpunkte bei der Wahl des neuen EU-Chefdiplomaten und anderer | |
| Spitzenfunktionäre gelten Fragen wie Parteizugehörigkeit, Geschlecht und | |
| politische Ansichten. Auch die Haltung zu Russland spielt vor dem | |
| Hintergrund der [1][Krise in der Ukraine] eine wichtige Rolle. Das Amt des | |
| Außenbeauftragten gewann zuletzt durch Ashton an Beachtung, nicht zuletzt | |
| durch ihre regelmäßigen Kontakte zu US-Außenministern und ihre | |
| Führungsrolle bei den Verhandlungen über Irans Atomprogramm. | |
| Für Ashtons Nachfolge wurden zwar offiziell bislang keine Kandidaten | |
| nominiert. Doch gilt etwa die italienische Außenministerin Federica | |
| Mogherini als Favoritin. Allerdings gibt es auch Kritik an der | |
| Mitte-Links-Politikerin: Einige osteuropäische Staatschefs halten die | |
| 41-Jährige für zu russlandfreundlich und unerfahren. | |
| Als weiterer Anwärter wird der polnische Außenminister Radek Sikorski | |
| gehandelt, der eine harte Linie gegen Moskau vertritt. Im Rennen ist | |
| offenbar auch die bulgarische EU-Kommissarin für Entwicklungshilfe, | |
| Kristalina Georgieva. | |
| ## Eine Frau gegen drei Männer | |
| Ebensowenig konnten sich die EU-Staats- und Regierungschefs bei den | |
| nächtlichen Verhandlungen darauf einen, wer Van Rompuy als EU-Ratspräsident | |
| beerben soll. Chancen auf Van Rompuys Nachfolge haben etwa die dänische | |
| Regierungschefin Helle Thorning-Schmidt, der niederländische Regierungschef | |
| Mark Rutte, der österreichische Kanzler Werner Faymann und der | |
| Ex-Ministerpräsident Estlands, Andrus Ansip. | |
| Merkel sagte, da Juncker aus dem Lager der Christdemokraten komme, ergebe | |
| sich eine „gewisse Automatik“, dass der EU-Außenbeauftragte von den | |
| Sozialisten gestellt werde. Bei der Vergabe des Postens Van Rompuys dürfe | |
| dagegen keine Parteipolitik mehr betrieben werden. „Der Rat ist jetzt | |
| völlig frei, für sich eine geeignete Persönlichkeit auszuwählen“, die wie | |
| Van Rompuy die herausragende Fähigkeit habe, „uns zu einigen“, sagte | |
| Merkel. Es sei „egal, welcher Parteiengruppe sie angehört“. | |
| 17 Jul 2014 | |
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