# taz.de -- US-Überwachung in Deutschland: Geheimdienstrepräsentant reist aus | |
> Im Zuge der Spionageaffäre forderte die Bundesregierung den | |
> CIA-Residenten in Berlin zur Ausreise auf. Dem ist er nun nachgekommen. | |
Bild: Die Flagge weht auf der US-Botschaft in Berlin. | |
BERLIN afp | Nach der Ausreiseaufforderung der Bundesregierung hat der | |
bisherige offizielle Repräsentant der US-Geheimdienste in Deutschland die | |
Bundesrepublik verlassen. Dies bestätigten ein Sprecher des Auswärtigen | |
Amts und die US-Botschaft am Donnerstag. „Wir bestätigen, dass die Person, | |
die in der vergangenen Woche aufgefordert wurde, das Land zu verlassen, | |
sich nicht länger in Deutschland aufhält“, hieß es aus der Botschaft. | |
Die Süddeutsche Zeitung gab unter Berufung auf deutsche und | |
US-Regierungskreise an, der Beamte sei am Mittag per Linienflug von | |
Frankfurt am Main in die USA ausgereist. Nach Angaben der Bild-Zeitung | |
hatte das Auswärtige Amt zuletzt mit einer informellen Anfrage an die | |
US-Botschaft nach dem genauen Abreisetermin den Druck noch einmal erhöht. | |
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen je einen Mitarbeiter von | |
Bundesnachrichtendienst und Verteidigungsministerium wegen des Verdachts | |
auf Spionage für die USA. Als Konsequenz aus den jüngsten Spionagefällen | |
forderte die Bundesregierung den Vertreter des US-Geheimdiensts CIA in der | |
vergangenen Woche zum Verlassen Deutschlands auf. | |
Am Dienstag sprachen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident | |
Barack Obama telefonisch über die Verstimmungen im US-deutschen Verhältnis | |
im Zuge der Spionageaffäre. Ihre Differenzen konnten sie dabei aber nicht | |
ausräumen. Regierungssprecher Steffen Seibert sprach am Mittwoch von „tief | |
greifenden Meinungsverschiedenheiten“. | |
Das Telefonat der beiden Politiker war das erste, seit die Bundesregierung | |
den US-Vertreter zur Ausreise aufgefordert hatte. Obama sagte Merkel nach | |
US-Angaben sein Bemühen um eine verbesserte Zusammenarbeit zu. In einer | |
Erklärung signalisierte das Weiße Haus weitere Gesprächsbereitschaft. Die | |
Bundesregierung geht in diesem Zusammenhang von einem längeren Prozess aus. | |
18 Jul 2014 | |
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