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# taz.de -- Untersuchungsausschuss NSA: Schreibmaschine statt Computer
> Nach den Spähangriffen ringt der Untersuchungsausschuss in seiner Arbeit
> um eine sicherere Kommunikation. Und denkt auch über Altmodisches nach.
Bild: Garantiert sicher, weil offline: Tastatur einer Schreibmaschine.
BERLIN afp | Der NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestags will seine
Kommunikation sicherer machen, um sich vor weiteren Spähangriffen der USA
zu schützen. Selbst über die Verwendung einer nicht elektronischen
Schreibmaschine werde nachgedacht, sagte der Ausschussvorsitzende Patrick
Sensburg in der ARD. „Wir müssen natürlich versuchen, unsere interne
Kommunikation sicher zu halten.“ Dazu gehörten auch das Versenden
verschlüsselter E-Mails und die Nutzung von Krypto-Handys. „Die wirklich
geheimen Sitzungen werden künftig in einem Raum stattfinden, der
abhörsicher ist.“
Mit diesen Maßnahmen reagiert der Ausschuss auf den mutmaßlichen
Spionageangriff sowie jüngste Berichte über die angebliche Handyüberwachung
von Vertretern des Gremiums. Am Wochenende war der Verdacht bekannt
geworden, dass das Handy des Unions-Obmanns im Ausschuss, Roderich
Kiesewetter (CDU), abgehört worden sein könnte. Ein ähnlicher Verdacht
besteht bei dem früheren Linken-Abgeordneten Steffen Bockhahn, der in der
vergangenen Legislaturperiode dem für die Geheimdienste zuständigen
Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) angehört hatte.
Zuvor war bekannt geworden, dass ein BND-Mitarbeiter den Ausschuss für die
USA ausgespäht haben soll. Auch gegen einen Mitarbeiter des
Verteidigungsministeriums wird ermittelt, weil er im Verdacht steht, für
die USA spioniert zu haben.
Der SPD-Ausschuss-Obmann Christian Flisek sprach sich dafür aus, über die
wirtschaftlichen Interessen der USA Druck auf das Land aufzubauen. „Die
haben im Silicon Valley große IT-Konzerne wie Facebook und Google“, sagte
er. „Die sind darauf angewiesen, weltweit Geschäfte zu machen. Und sie
machen gute Geschäfte.“ Das könnten sie aber nur, wenn sie das Vertrauen
der Nutzer haben. „Ich setze auf diesen Hebel.“
Die Ausweisung des obersten Geheimdienst-Repräsentanten der USA sei „nur
ein diplomatischer Schritt gewesen“, fügte der SPD-Abgeordnete hinzu. „Wir
müssen den Amerikanern deutlich machen, dass sie übers Ziel
hinausgeschossen sind. Und dass man einen Weg finden muss, um hier im
Dialog Maß und Mitte zu erreichen.“
14 Jul 2014
## TAGS
NSA-Affäre
NSA-Untersuchungsausschuss
Abhörskandal
Schwerpunkt Überwachung
Spionage
NSA
Internet
Handydaten
Spionage
Spionage
Thomas Drake
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