# taz.de -- Squatting days in Hamburg: Platz da! | |
> Ende August soll die Stadt zum Treffpunkt für internationale Hausbesetzer | |
> werden. Jetzt bereits laden die OrganisatorInnen zu Grillfest und | |
> „Erstbegehung“. | |
Bild: Wurde auch mal besetzt: Rote Flora im Schanzenviertel. | |
Ein „Camp under Construction“ zwischen König- und Louise-Schröder-Straße: | |
Dazu haben die OrganisatorInnen der „Squatting Days“ die Grünfläche am | |
Nobistor erklärt. Hier wollen sich Ende August Angehörige verschiedener | |
Gruppen und Projekte treffen und austauschen – das Thema: Hausbesetzung. | |
Schon am heutigen Samstag findet die „Erstbegehung der Campfläche“ statt: | |
Der Vorbereitungskreis der Squatting Days lädt dazu ein, „ein symbolisches | |
Camp aufzubauen, die Fläche auszuprobieren“. Das Bezirksamt Altona ist | |
davon nicht begeistert. Laut Sprecherin Kerstin Godenschwege hat der Bezirk | |
keine Möglichkeit, den OrganisatorInnen „Unterstützung zuzusagen“. | |
Die VeranstalterInnen verstehen das Treffen als „bildungspolitisches Camp“. | |
Inhaltlich geht es um Stadtentwicklung, Leerstand und Wohnungsmangel – und | |
um die Frage, wie sich öffentlicher Raum aneignen lässt. Vom 27. bis 31. | |
August sollen in Workshops, bei Vorträgen und in „Vernetzungstreffen“ | |
Erfahrungen ausgetauscht und Diskussionen geführt werden. Mehrere Hundert | |
Gäste aus Deutschland, Italien, Spanien, England, Dänemark, Frankreich und | |
den Niederlanden werden erwartet. | |
Für die OrganisatorInnen gibt es aktuell viele Anlässe, sich mit der | |
Thematik auseinanderzusetzen. „Die Besetzungen von öffentlichen Plätzen | |
verschiedener Städte in den letzten Jahren haben gezeigt, dass das Thema in | |
die Öffentlichkeit drängt“, sagt Hanna K., 25. | |
Als Veranstaltungsort entspricht der Park am Nobistor genau den | |
Vorstellungen der VeranstalterInnen. An den Bezirk Altona trat das | |
Organisationsteam bereits Ende Mai heran. Es kam zu einem Gespräch zwischen | |
zwei Bezirksbeamten und Delegierten des Vorbereitungskreises. Die Squatting | |
Days signalisierten nach eigenen Angaben Kompromissbereitschaft. „Uns liegt | |
sehr viel daran, einen sicheren Ort für die CampteilnehmerInnen zu | |
schaffen“, sagt Hanna K. Der Bezirk habe weitere Gesprächs- und | |
Verhandlungstermine in Aussicht gestellt, zu denen es dann aber nicht kam. | |
Auf Nachfrage teilt das Bezirksamt mit, es liege kein Antrag auf Nutzung | |
der Fläche am Nobistor vor. Anstelle einer offiziellen Genehmigung wünscht | |
sich der Vorbereitungskreis der Squatting Days die Art von Duldung, wie sie | |
alljährlich auch das unangemeldete Schanzenfest bekommt. Man sei am Dialog | |
mit der Stadt weiterhin interessiert, versichert Hanna K. | |
An dem Squatting-Event beteiligen sich zahlreiche Hamburger Gruppen und | |
Projekte, von denen einige selbst aus Besetzungen hervorgegangen sind, | |
darunter das Gängeviertel oder die Rote Flora. Aber auch Vereine und | |
Institutionen wie das Kölibri oder das Centro Sociale sowie Abgeordnete der | |
Linksfraktion unterstützen die Veranstaltung. | |
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18 Jul 2014 | |
## AUTOREN | |
Katharina Schipkowski | |
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