| # taz.de -- Kommentar Squatting Days: Prinzipienreiterei fehl am Platz | |
| > Die Politik sollte den Organisatoren des Hausbesetzer-Events ein Angebot | |
| > machen. Sonst könnten viele wilde Camps entstehen. | |
| Bild: Demo gegen eine profitorientierte Stadtentwicklung. | |
| Dass das „Camp under Construction“ im Rahmen der „Squatting Days“ in | |
| Hamburg stattfinden wird, daran wird wohl in den Sicherheitsbehörden und | |
| auch in den Bezirksverwaltungen keiner einen Zweifel haben. So oder so. Und | |
| die zu dem Meeting Ende August erwartete Szene weiß auch, wie sie so etwas | |
| durchsetzen kann. So oder so. Wenn es eine Vielzahl wilder Camps an | |
| verschiedenen, über die Stadt verteilten Orten gäbe, dürfte das den | |
| Sicherheitsbehörden gar nicht lieb sein. | |
| Darum stellt sich wieder einmal die Frage, warum die Behörden blocken, wenn | |
| die Initiatoren des Camp under Construction beim Bezirk Altona nach einer | |
| Fläche am Nobistor zwischen Königstraße und Louise-Schröder-Straße fragen. | |
| Denn eine Campvorbereitung braucht Zeit und viel Kompetenz, nicht nur, was | |
| die Hygiene oder unfall- und feuertechnische Sicherheitsstandards angeht. | |
| Es ist auch eine Infrastruktur nötig, wenn mehrere hundert Menschen für | |
| Tage zusammenleben und intellektuell innerhalb und außerhalb des Camps | |
| arbeiten wollen. So etwas kann gar nicht anonym organisiert werden, so dass | |
| die Frage einer Anmeldung müßig ist. Wenn der Bezirk Altona gegen das | |
| auserkorenen Gelände triftige Einwände hat, sollten diese schnell auf den | |
| Tisch. Die Politik sollte Alternativen vorschlagen und den Organisatoren | |
| eine Hängepartie ersparen. | |
| Denn momentan tun sich Parallelen zum Klima- und antirassistischen Camp von | |
| 2008 auf. Da nannte der Bezirk Mitte erst in der letzten Minute | |
| umweltpolitische Gründe, warum damals das Camp nicht im Entenwerder Park in | |
| Rothenburgsort stattfinden konnte – sonst wäre der Park besetzt worden. | |
| Es bedurfte damals einer Kraftanstrengung, in die der Staatsrat für | |
| Bezirksangelegenheiten Manfred Jäger (CDU) und Vertreter der Liegenschaft | |
| einbezogen werden mussten, damit dann in Bahrenfeld einvernehmlich eine | |
| geeignete Fläche gefunden werden konnte. | |
| Die Behörden sollten schnell dafür sorgen, dass die Faktenlage klar ist und | |
| das Camp in geordneten Bahnen laufen kann. Sonst tragen sie die | |
| Verantwortung für die Folgen. KAI VON APPEN | |
| 18 Jul 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Kai von Appen | |
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