# taz.de -- Weitere Sanktionen gegen Russland: Geheimdienst muss draußen bleib… | |
> Die EU belegt ranghohe Vertreter der russischen Sicherheitsbehörden mit | |
> Sanktionen. Auch Wirtschaftssanktionen rücken wohl näher- | |
Bild: Persona non grata: Russischer Inlandsgeheimdienstchef Nikolai Bortnikow (… | |
BRÜSSEL afp | Die EU hat wegen der Ukraine-Krise Strafmaßnahmen gegen | |
ranghohe Vertreter der russischen Sicherheitsbehörden erlassen. Auf der am | |
Samstag im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlichten Sanktionsliste | |
stehen der Leiter des Inlandsgeheimdienstes, Nikolai Bortnikow, der Chef | |
des Auslandsgeheimdienstes, Michail Fradkow, sowie weitere Mitglieder des | |
russischen Sicherheitsrats. Auch der tschetschenische Präsident Ramsan | |
Kadirow gehört zu den insgesamt 15 Einzelpersonen, die mit Kontosperrungen | |
und Einreiseverboten belegt wurden. | |
Den Mitgliedern des russischen Sicherheitsrats, zu denen auch Bortnikow und | |
Fradkow zählen, wird vorgeworfen, mitverantwortlich für den politischen | |
Kurs Moskaus zu sein, der die „territoriale Integrität, die Souveränität | |
und die Unabhängigkeit“ der Ukraine gefährde. | |
Kadirow habe die „illegale Annektion“ der ukrainischen Halbinsel Krim sowie | |
den bewaffneten Aufstand gegen die Zentralregierung in Kiew befürwortet, | |
hieß es im EU-Amtsblatt. Anfang Juni hatte Kadirow außerdem angeboten, | |
74.000 tschetschenische Kämpfer in die Ukraine zu schicken. | |
Die EU-Botschafter hatten sich am Donnerstag darauf verständigt, die | |
Sanktionen auf 15 Einzelpersonen sowie auf jeweils neun Institutionen und | |
Unternehmen auszuweiten. Die Strafmaßnahmen betreffen unter anderem mehrere | |
Firmen mit Sitz auf der Krim, unter ihnen eine Hotelkette in Jalta. | |
Bisher hatte die EU Einreiseverbote und Kontosperren gegen 72 Ukrainer und | |
Russen erlassen, die sie für die Destabilisierung der Ukraine | |
verantwortlich macht. Hinzu kamen zwei Unternehmen auf der Krim. | |
## Ausweitung der Sanktionen | |
In der kommenden Woche sollen nach Angaben von Diplomaten weitere | |
Verantwortliche auf die Sanktionsliste der EU gesetzt werden. Die | |
Strafmaßnahmen könnten dann auch Oligarchen aus dem Umfeld von Russlands | |
Staatschef Wladimir Putin treffen. | |
Auch Wirtschaftssanktionen der EU gegen Russland rücken immer näher. Am | |
Freitag einigten sich die Mitgliedstaaten „im Prinzip“ auf ein | |
Maßnahmenpaket, das etwa auf Rüstungsgeschäfte und russische Banken zielt, | |
wie aus Diplomatenkreisen verlautete. | |
Die EU reagiert damit auf den mutmaßlichen Abschuss des malaysischen | |
Passagierflugzeugs über der Ostukraine. Kiew und der Westen geben Moskau | |
eine Mitschuld am Absturz von MH17 mit 298 Toten: Die malaysische | |
Passagiermaschine wurde nach US-Angaben vermutlich von prorussischen | |
Separatisten mit einer von Russland bereitgestellten Rakete abgeschossen. | |
26 Jul 2014 | |
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