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# taz.de -- Homosexuelle in China: Gericht verhandelt „Therapie“
> Eine Klinik muss vor Gericht die Praxis verteidigen, Homosexualität mit
> Elektroschocks „heilen“ zu wollen. Ein Patient klagt wegen
> Traumatisierung auf Entschädigung.
Bild: LGBT-AktivistInnen begleiten den Prozess in Peking mit Protesten.
PEKING ap | Ein homosexueller Chinese hat eine psychiatrische Klinik
verklagt, die ihn mit Elektroschocks zum Hetero machen wollte. Die Klage
richte sich auch gegen die chinesische Suchmaschine Baidu, weil diese das
Krankenhaus im Internet beworben hatte, erklärte das Pekinger LGBT Center,
das sich für die Rechte von Homo-, Bi- und Transsexuellen einsetzt, am
Donnerstag. Es ist demnach der erste Gerichtsfall im Zusammenhang mit der
sogenannten Reparativtherapie in China.
Einige Krankenhäuser sowie kleinere private Kliniken würden diese Therapie
immer noch anwenden, die von allen internationalen Experten abgelehnt wird,
sagte der Direktor des LGBT Centers, Xin Ying. Er hoffe, dass der Fall im
Kreisgericht von Haidan letztlich zu einem Verbot der Methode führen werde.
China stuft seit 2001 Homosexualität nicht mehr als psychische Störung ein.
Der 30-jährige Yang Teng sagte, er habe sich im Februar unter Druck seiner
Eltern der Therapie aus Hypnose und Elektroschocks unterzogen. Sie hätten
gewollt, dass er heiratet und Kinder bekommt.
Sein Anwalt Li Duilong sagte, Yang verklage die Klinik Xinyu Piaoxiang in
Chongqing, weil sie seine persönlichen und gesundheitlichen Rechte verletzt
habe. Ihm sei gesagt worden, dass die Elektroschocktherapie nicht
gefährlich sei, sondern sich wie ein „Mückenstich“ anfühle. Sein Mandant
habe aber körperliche und psychische Schäden davongetragen, sagte der
Anwalt.
Er forderte eine Entschädigung von mehr als 14 000 Yuan für die Kosten der
Therapie, den Flug nach Chongqing und Verdienstausfall sowie eine
Entschuldigung auf der Webseite der Klinik sowie der Suchmaschine Baidu.
1 Aug 2014
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