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# taz.de -- Aufpasser im AStA-Büro: Studierende fürchten Rechnung
> Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) will
> allen Studierendenausschüssen einen hauptamtlichen Buchprüfer verordnen.
Bild: Studierendenvertreter sollen sich von einem Finanzbeamten in die Bücher …
BERLIN taz | Sie sind Anfang 20 und jonglieren mit Millionenbeträgen. Nein,
nicht Investmentbanker sind gemeint, sondern die Funktionäre der
Allgemeinen Studierendenausschüsse, kurz AStA genannt. Kann das gut gehen?
Nein, kann es nicht, findet zumindest Nordrhein-Westfalens
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD).
Sie will, dass den AStA-Finanzreferenten künftig eine „geeignete Person“
zur Seite gestellt wird, die „zumindest über die Befähigung für den
gehobenen Verwaltungsdienst oder über nachgewiesene Fachkenntnisse im
Haushaltsrecht verfügt“. Die Kosten trägt die Studierendenschaft. So steht
es im Gesetzentwurf aus Schulzes Haus, welcher im September im Landtag
verabschiedet werden soll.
So eine Fachkraft ist nicht billig. 27.000 Euro könnte sie nach
Berechnungen der Asten jährlich kosten. Mehr Geld als manche
Studierendenschaft einnimmt. Doch so richtig entlud sich die Wut der
Studierenden erst, als Ministerin Schulze im taz-Interview am 17. Juli
erklärte, sie habe diesen Passus auf ausdrücklichen Wunsch der
Studierendenvertreter ins Gesetz aufgenommen. „Bitte setzt uns da nicht
jemanden aus der Hochschule in unser Büro, lasst uns das lieber selbst
finanzieren“, hatte Schulz die Asten zitiert.
„Die Ministerin hat uns vor vollendete Tatsachen gestellt“, meint dagegen
Sonja Lohf von der Landes-Asten-Konferenz. Einladungen zum Dialog seien
unbeantwortet geblieben, obwohl Schulz einst versprochen hatte, die
Studierenden aktiv in den Gesetzgebungsprozess einzubinden. Sie bräuchten
keinen zusätzlichen Aufpasser – und schon gar nicht zwangsweise, meinen die
Asten. Es reiche, wenn der Landesrechnungshof seine Arbeit mache und nicht
mangels Personal nur einmal in zehn Jahren vorbeischaue. Zudem würden die
Kassenwarte der Studentenparlamente und der Rektorate die Haushalte
regelmäßig kontrollieren.
Diese konnten allerdings in den vergangen Jahren nicht verhindern, dass
AStA-Vertreter in Duisburg-Essen Geld veruntreuten und eine Bochumer
Studentenparty zur Megapleite wurde. Die Veruntreuung in Duisburg hätte
aber auch ein Finanzbeamter nicht verhindert, winkt Lohf ab. „Dahinter
steckte eine Menge krimineller Energie.“ Sollte der „Fantasieparagraf“
nicht gestrichen werden, werde man zu Demonstrationen aufrufen.
8 Aug 2014
## AUTOREN
Anna Lehmann
## TAGS
Studierende
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Asta
Hochschule
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NRW
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