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# taz.de -- Treffen der Eurasischen Wirtschaftsunion: Gipfel und Gefechte
> In Minsk schütteln sich Russlands Präsident Putin und sein ukrainischer
> Kollege Poroschenko die Hand. Derweil wird in der Ostukraine
> weitergekämpft.
Bild: Aufeinandertreffen in Minsk: Die Hände gehören Russlands Präsident Wla…
BERLIN taz | Erstmals seit Anfang Juni haben der russische Präsident
Wladimir Putin und sein ukrainischer Kollege Petro Poroschenko am Dienstag
wieder direkt miteinander gesprochen. In der weißrussischen Hauptstadt
Minsk schüttelten sie sich vor laufender Kamera beim Gipfeltreffen der
Eurasischen Wirtschaftsunion die Hände. An der Begegnung nahmen auch die
Staatsoberhäupter Weißrusslands und Kasachstans sowie drei hochrangige
Vertreter der Europäischen Union teil.
Die Gefechte in der Ostukraine überschatteten die Gespräche: „Das Schicksal
meines Landes und Europas wird sich heute hier in Minsk entscheiden. Die
Interessen des Donbass wurden und werden berücksichtigt“, sagte der
ukrainische Präsident. Mehr als 2.000 Zivilisten und mindestens 726
ukrainische Soldaten sind nach Angaben der Behörden in Kiew bereits ums
Leben gekommen. Unabhängige Angaben zu den Verlusten aufseiten der
prorussischen Separatisten gibt es bislang keine.
Nach Worten Putins lässt sich der Konflikt im Osten der Ukraine mit
friedlichen Mitteln lösen. Moskau sei zu einem weiteren Krisendialog
bereit, sagte der Präsident russischen Agenturen zufolge. Der Gastgeber des
Spitzentreffens, der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko,
übernahm die Vermittlerrolle zwischen Poroschenko und Putin.
Gleich zu Beginn dämpfte er die Erwartungen: „Man darf keinen großen
Durchbruch erwarten, aber wir sollten mit Fortschritten in Richtung Frieden
beginnen“, sagte Lukaschenko. Kasachstans Staatschef Nursultan Nasarbajew
forderte eine Waffenruhe in der Ostukraine, damit das Krisengebiet mit
Lebensmitteln versorgt werden könne.
## Kämpfe in der Ost-Ukraine
Währenddessen gehen die Gefechte im Osten des Landes weiter. Am Dienstag
berichteten das ukrainische Militär und prorussische Separatisten von
Hunderten Toten innerhalb von 24 Stunden. Die ukrainische Armee hatte zehn
russische Soldaten gefangen genommen. Sie seien Mitglieder einer
Fallschirmjäger-Einheit und seien mobilisiert worden, um an einem Manöver
teilzunehmen, hieß es in einem Facebook-Eintrag des Militärs.
Russische Nachrichtenagenturen berichteten unter Berufung auf Kreise des
Verteidigungsministeriums, die Soldaten hätten die Grenzregion kontrolliert
und die Grenze dabei wahrscheinlich „versehentlich“ überschritten. Die
Soldaten wurden nach ukrainischen Angaben am Montag in der Nähe der Grenze
zu Russland in der ukrainischen Region Donezk festgenommen. Russland hat
Berichten zufolge Zehntausende Soldaten an der Grenze stationiert.
Da die Ukraine zudem am Montag berichtet hatte, zehn Panzer und zwei
Schützenwagen, die dem russischen Militär gehörten, hätten die Grenze im
Südosten der Ukraine übertreten, wuchsen die Befürchtungen vor einer
Invasion. Die Panzer hätten die Flagge der prorussischen Separatisten der
Volksrepublik Donezk getragen, hieß es.
Die Ukraine warf Russland darüber hinaus vor, den Konflikt auszuweiten und
die Stadt Nowoasowsk im Südosten des Landes zu beschießen. Einwohner der
Stadt berichteten von heftigem Artilleriebeschuss, es sei allerdings nicht
klar, aus welcher Richtung. Am Montag hatte Russland angekündigt, einen
zweiten Hilfskonvoi in das Land schicken zu wollen. Der erste Konvoi hatte
vergangene Woche ohne Erlaubnis die Grenze passiert.
26 Aug 2014
## AUTOREN
Ljuba Naminova
## TAGS
Ukraine
Petro Poroschenko
Wladimir Putin
Russland
Minsk
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Militär
Schwerpunkt Angela Merkel
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