| # taz.de -- Unterkünfte für Flüchtlinge fehlen: „Kaum noch lösbare Aufgab… | |
| > Hamburg, Bremen und Berlin fordern den Bund auf, ihnen Immobilien zu | |
| > überlassen. Sonst sei menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen | |
| > unmöglich. | |
| Bild: Hier wäre Platz für Flüchtlinge: Stadtstaaten fordern ehemalige Kasern… | |
| HAMBURG taz | Es ist ein Hilferuf. Bremens Sozialsenatorin Anja Stahmann | |
| (Grüne) und ihr Hamburger Amtskollege Detlef Scheele (SPD) haben gemeinsam | |
| mit dem Berliner Sozialsenator Mario Czaja (CDU) einen Brief an mehrere | |
| Bundesministerien verfasst, in dem sie Hilfe bei der Unterbringung von | |
| Flüchtlingen fordern. | |
| Der „erhebliche Anstieg der Asylanträge“ seit einigen Jahren stelle die f�… | |
| die „Versorgung von Asylbegehrenden zuständigen Länder und Kommunen | |
| zunehmend vor kaum noch lösbare Aufgaben“, heißt es in dem Brief. Gerade | |
| die drei Stadtstaaten seien nicht länger in der Lage, „den anhaltend hohen | |
| Zuzug von Asylbegehrenden zu bewältigen“ und für eine „menschenwürdige | |
| Unterbringung“ zu sorgen. Die Konsequenz: Der Bund müsse helfen. | |
| Nicht nur Bares | |
| Das SenatorInnen–Terzett verlangt nicht nur Bares aus Berlin. Sie wollen, | |
| dass der Bund seine derzeit nicht dringend benötigten Immobilien | |
| unbürokratisch und günstig für die Unterbringung von Flüchtlingen zur | |
| Verfügung stellt. Das könnten etwa Bundeswehrgebäude, aber auch Immobilien | |
| bundeseigener Unternehmen wie der Deutschen Bahn sein. | |
| Darüber hinaus fordern die VerfasserInnen des Briefes eine zügigere | |
| Bearbeitung von Asylanträgen durch das Bundesamt für Migration und | |
| Flüchtlinge, das zu diesem Zweck besser ausgestattet werden müsse. | |
| Vor allem CDU-Senator Czaja wollte, dass in dem Brief die Forderung | |
| auftaucht, die Balkanländer Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien zu | |
| sicheren Herkunftsländern zu erklären, um die von dort kommenden Roma und | |
| Sinti schneller wieder los zu werden. „Wir brauchen die Plätze für | |
| Flüchtlinge aus wirklichen Krisenländern“, lässt sich der Christdemokrat | |
| zitieren.Das ist eine Botschaft, die Hamburgs Sozialsenator Scheele nicht | |
| so in den Vordergrund gestellt sehen möchte. | |
| Gerechtere Verteilung angemahnt | |
| Einmal in Schreiblaune, verfasste Scheele gleich noch ein Schreiben an | |
| seine Minister-Kollegen aus den SPD-regierten Bundesländern. Darin ruft er | |
| zu einer gemeinsamen Offensive für eine – aus seiner Sicht – gerechtere | |
| Verteilung von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen auf alle | |
| Bundesländer auf. | |
| Denn 60 Prozent aller minderjährigen Flüchtlinge landen laut | |
| Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e. V. in zehn | |
| westdeutschen Großstädten. Hamburg steht aktuell nach München und Berlin an | |
| dritter, Bremen an sechster und Göttingen an zehnter Stelle. Während die | |
| Großstädte in den westlichen Bundesländern von den jungen Flüchtlingen | |
| stark aufgesucht werden, kämen nur zwei bis drei Prozent von ihnen im Osten | |
| der Republik unter. | |
| In Hamburg seien „die Einrichtungen für die Inobhutnahme von Minderjährigen | |
| deshalb bis an die Grenze des Möglichen hin ausgelastet“, klagt Scheele in | |
| seinem Brief. Gemeinsam mit seinen Parteifreunden und ihren jeweiligen | |
| Koalitionspartnern will er jetzt „überlegen, wie wir diese Situation | |
| verändern können“. | |
| 11 Sep 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Marco Carini | |
| Marco Carini | |
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