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# taz.de -- Umfrage-Betrug beim ZDF: Deutschlands zweitbeste Aufklärer
> Was soll man da jetzt noch weiter im Dreck wühlen? Das ZDF zieht einen
> Strich unter die Manipulationen bei „Deutschlands Beste“.
Bild: Auch nach der Manipulation gehörte Moderator Johannes B. Kerner nicht zu…
Eines kann ZDF-Intendant Thomas Bellut garantieren: „Diesen Fehler, den
wird es sicherlich nicht nochmal im Haus geben.“ Dieser Fehler war die
Manipulation von vermeintlich repräsentativen Umfrageergebnissen bei den
„Deutschlands Beste“-Shows im Sommer.
Zuvor hatte der ZDF-Fernsehrat in seiner turnusmäßigen Sitzung die Sendung
missbilligt. Es ist das schärfste Schwert, dass das Aufsichtsgremium hat.
Erst einmal wurde eine solche Missbilligung ausgesprochen: 1991 nach einer
Dokumentation über den DDR-Devisenbeschaffer Alexander Schalck-Golodkowski.
Warum an den Ergebnissen der Umfragen, die „Deutschlands Beste“
vorausgingen, gedreht worden war, wurde allerdings nicht ermittelt. Das sei
aber auch nicht so wichtig, viel wichtiger sei, dass so etwas zukünftig
unterbunden würde und dass personelle Konsequenzen gezogen worden seien,
sagte Ruprecht Polenz, der Vorsitzende des Fernsehrats.
Das war bereits vor Monaten geschehen: ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs
verließ den Mainzer Lerchenberg und das für die Shows zuständige Team wurde
aufgelöst.
Was soll man da jetzt noch weiter im Dreck wühlen? Wenn eine ernsthafte
Suche nach Motiven betrieben würde, käme ja vielleicht ans Licht, dass der
Fehler nicht nur bei den Handelnden, sondern im ZDF-System liegt. So weit
wollte es der Fernsehrat nicht kommen lassen. Also: Strich drunter.
Das Gremium beschloss außerdem, ab 2015 seine vierteljährlichen
Zusammenkünfte öffentlich abzuhalten. Die „Arbeitsgruppe Transparenz“ soll
Vorschläge erarbeiten, wie der Sender und sein Fernsehrat „noch
transparenter gemacht werden“, wie es Polenz ausdrückte. Die einzelnen
Ausschüsse des Fernsehrats werden aber weiterhin im Geheimen plauschen.
21 Sep 2014
## AUTOREN
Jürn Kruse
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