| # taz.de -- Nach der Landtagswahl in Brandenburg: Potsdam bleibt rot-rot | |
| > SPD und Linke einigen sich auf einen Koalitionsvertrag. Die | |
| > Sozialdemokraten hatten zunächst mit der CDU sondiert, sich dann für das | |
| > bewährte Bündnis entschieden. | |
| Bild: Die Regierung bleibt rot-rot: Landtag in Potsdam | |
| POTSDAM dpa | In Brandenburg haben SPD und Linke die Weichen für eine | |
| Neuauflage der rot-roten Koalition gestellt. Dreieinhalb Wochen nach der | |
| Landtagswahl schlossen sie ihre Koalitionsverhandlungen am späten | |
| Mittwochabend ab. Der Vertragsentwurf soll am Freitag der Öffentlichkeit | |
| vorgestellt werden, wie die SPD-Generalsekretärin Klara Geywitz sagte. | |
| Offen ist noch die Verteilung der Kabinettsposten. Die Linke will ihre | |
| Mitglieder über den Koalitionsvertrag abstimmen lassen. Über Personalien | |
| soll erst danach gesprochen werden. | |
| Die SPD mit Ministerpräsident Dietmar Woidke hatte die Wahl am 14. | |
| September klar gewonnen. Zunächst hatten die Sozialdemokraten auch mit CDU | |
| sondiert, die zweitstärkste Kraft wurde, dann aber doch entschieden, wieder | |
| Koalitionsverhandlungen mit der Linken aufzunehmen. | |
| Zuletzt ging es um den Zuschnitt der Ministerien. Darüber sickerten jedoch | |
| zunächst keine Informationen durch. Die Postenverteilung soll erst im | |
| November festgezurrt werden. Die Linke würde gern trotz ihres schwachen | |
| Abschneidens bei der Landtagswahl am 14. September weiterhin vier Ressorts | |
| führen. „Das ist mein Ziel“, unterstrich der Parteivorsitzende Christian | |
| Görke. | |
| Es werde auch darüber nachgedacht, das Kabinett zu verkleinern, sagte der | |
| SPD-Vorsitzende Woidke vor der letzten Verhandlungsrunde. Allerdings sei | |
| seine gegenwärtige Größe für ein Flächenland wie Brandenburg durchaus | |
| sinnvoll. Bislang gibt es neun Ministerien. | |
| ## Nur drei Stimmen Mehrheit | |
| Über Personalien wollen SPD und Linke erst nach dem Mitgliederentscheid der | |
| Linken über den Koalitionsvertrag reden. Er wird am 31. Oktober ausgezählt. | |
| Am 1. November sollen Parteitage über die Neuauflage der seit 2009 | |
| bestehenden rot-roten Koalition entscheiden. Stimmen sie zu, stünde dem | |
| Amtsantritt der Regierung nichts mehr im Weg – vorausgesetzt, ihre | |
| Drei-Stimmen-Mehrheit im Landtag bei der Wahl des Ministerpräsidenten ist | |
| stabil. | |
| In Brandenburg soll es in Zukunft höchstens zehn Landkreise geben. Dies | |
| wäre ausreichend, eine genaue Zahl werde aber erst noch festgelegt, sagte | |
| Woidke vor der letzten Verhandlungsrunde am Mittwoch. „Hier werden wir in | |
| eine offene Leitbilddebatte gehen.“ Sie könnte 12 bis 18 Monate dauern. Es | |
| sei ein ehrgeiziges Ziel, die Umsetzung der Kreisgebietsreform bis 2019 zu | |
| schaffen, ergänzte Görke, der auch Finanzminister ist. | |
| „Ich glaube, dass wir nah an den Empfehlungen der Enquetekommission sind“, | |
| betonte er mit Blick auf die Kreisgebiets- und Verwaltungsreform. Das | |
| Landtagsgremium hatte angesichts des zu erwartenden Bevölkerungsrückgangs | |
| geraten, die Zahl der Landkreise von derzeit 14 auf 7 bis 10 sowie die der | |
| hauptamtlich verwalteten Gemeinden von 200 auf 120 zu reduzieren. | |
| 9 Oct 2014 | |
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