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# taz.de -- Ebola-Tagebuch – Folge 24: „It’s good to be back“
> Der neu ernannte Ebola-Beauftragte der deutschen Bundesregierung, der
> ehemalige Afrika-Beauftragte Walter Lindner, hat sein Amt aufgenommen.
Bild: Walter Lindner, vor einer Woche noch Botschafter in Venezuela, jetzt Ebol…
BERLIN taz | Am Donnerstagmorgen, bevor Deutschlands neuer
Ebola-Sonderbeauftragter, Walter Lindner, zum ersten Mal vor die Presse
tritt, titelt der britische Guardian mit der Feststellung des Weltbankchefs
Jim Kim, die Welt habe gegen Ebola „kläglich versagt“. Kim fordert einen
20-Milliarden-Dollar-Fonds gegen Gesundheitsnotstände weltweit.
Deutschland hat gegen Ebola bislang 17 Millionen Euro zur Verfügung
gestellt. Ende Oktober beginnt die Ausbildung der Freiwilligen, die dann im
November ins Krisengebiet fliegen. Derweil stellt Deutschland in Liberia
270 Ebola-Betten auf.
Der neue Ebola-Beauftragte der Bundesregierung vertritt also keine „Lead
Nation“. Deutschland hat aber, sagt er, einen guten Ruf, was Technik,
Logistik und medizinische Expertise angeht.
Mehr kann er kaum sagen, denn er ist erst seit einem Tag im Amt. Aber was
für eins: Im holzgetäfelten Saal des Auswärtigen Amts, in dem Lindner
früher als Afrikabeauftragter zum Hintergrundgespräch empfing, sitzt er
jetzt vor einer zehnmal größeren Medienmeute und strahlt: „It’s good to be
back.“
Das ist aber so ungefähr die einzige gute Nachricht. „Es ist eine
Situation, die so noch nie da war“, sagt Lindner zu Ebola in Westafrika.
„Wann der Kampf gegen Ebola gewonnen wird, kann momentan niemand
abschätzen. Es ist wichtig, dass wir einen langen Atem haben.“ Er spricht
von einer „Problemlage, die sich noch nicht abschließend bewerten lässt“,
und es sei „schwierig, logistisch alles auf die Reihe zu bekommen.“
Konkret leitet Lindner einen Krisenstab der Bundesregierung, der alle
zuständigen Ministerien vereint und möglichst im Konsens die Zusammenarbeit
vereinfachen soll. Jetzt aber muss er erst mal selbst nach Westafrika
fliegen und nachsehen.
Was gegen Ebola zu tun ist, darüber sind sich alle einig. Lindner zählt
auf: die Infektionskette brechen; „Ebola isolieren, nicht die Länder“;
Stabilisierung leisten, beispielsweise bei Nahrungsmittelversorgung und
Sicherheit; Gesundheitssysteme aufbauen; und „internationale Strukturen
effizient gestalten“.
Das „Was“ ist klar. Aber Lindner ist auch und vor allem für das „Wie“
zuständig.
9 Oct 2014
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Dominic Johnson
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