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# taz.de -- Mangelnde Finanzierung der UNO: Hilflose Weltorganisation
> In den aktuellen Gewaltkonflikten und Krisen scheitern die UN an ihren
> Mitgliedsstaaten. Diese weigern sich, ausreichend Geld zur Verfügung zu
> stellen.
Bild: Lebensmittelhilfen des WFP im Jemen
GENF taz | „Islamischer Staat“, Ebola, Syrien, Ukraine, Flüchtlingskrise:
Wo auch immer es brennt auf der Welt, ertönt der Ruf nach mehr Engagement
der Vereinten Nationen (UNO). Doch soweit diese Forderung von Regierungen
erhoben wird – zumal von denen reicher, mächtiger und potenziell
handlungsfähiger UNO-Mitgliedsstaaten – ist sie vor allem verlogen. Denn
eben die sind verantwortlich dafür, dass die UNO nicht oder nur in
unzureichendem Maße reagieren kann.
Eine ständige UNO-Truppe, die man jetzt zur Bekämpfung der IS-Milizen
einsetzten könnte, gibt es bis heute nicht – obwohl sie bereits in der
UN-Charta von 1945 vorgesehen war. Selbst der weltweit als „Versagen der
UNO“ beklagte Völkermord 1994 in Ruanda, der durch die rechtzeitige
Stationierung von Blauhelmsoldaten hätte verhindert werden können, hat die
Mitgliedsstaaten nicht dazu bewegen können, diese Truppe endlich zu
schaffen.
In Syrien wie auch in der Ukraine kann die UNO weder zu einer Beendigung
der Konflikte noch zur Überwindung der Konfliktursachen beitragen,weil die
Vetomächte im Sicherheitsrat – Russland und USA – an den
Auseinandersetzungen beteiligt sind und dabei konträre Interessen
verfolgen.
Daher können sich lediglich die humanitären UN-Unterorganisationen um die
Versorgung der Opfer der Auseinandersetzungen kümmern. Und das auch nur in
völlig unzureichendem Maße, da die Mitgliedsstaaten viel zu wenig Mittel
zur Verfügung stellen.
## Nahrungsmittelhilfe in Afrika reduziert
Bereits im Mai mussten das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) und
das Welternährungsprogramm (WFP) die Nahrungsmittelhilfe für 800.000
Flüchtlinge auf dem afrikanischen Kontinent reduzieren. Die bis dahin als
absolutes Minimum festgelegten Rationen wurden um ein Drittel gekürzt.
Dasselbe droht jetzt auch vielen der Flüchtlinge in Syrien.
Bereits vor über einem Monat baten UNO und Weltgesundheitsorganisation
(WHO) ihre Mitglieder um die schnelle Bereitstellung einer Milliarde
US-Dollar zur Bekämpfung von Ebola in Westafrika – doch die haben bis
gestern gerade mal knapp ein Viertel der erforderlichen Summe
zusammenbekommen.
Zudem rächt sich jetzt, dass die WHO in den letzten 25 Jahren die Förderung
von Basisgesundheitssystemen in den armen Ländern Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas immer mehr vernachlässigt hat, weil die reichen Staaten
Nordamerikas und der EU dafür keine Mittel mehr bereitstellen wollten.
14 Oct 2014
## AUTOREN
Andreas Zumach
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
UNHCR
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WFP
Pazifismus
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