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# taz.de -- Atomruine in Tschernobyl: Kein Geld mehr für den Sarkophag
> Über eine halbe Milliarde Euro fehlen für die längerfristige Sicherung
> des Katastrophenkraftwerks. Die G7-Staaten suchen nach einer Lösung.
Bild: Imposant und noch lange nicht fertig: der Sarkopharg in Tschernobyl.
BERLIN dpa | Die Bundesregierung will möglichst rasch eine 615 Millionen
Euro große Finanzierungslücke für den Sarkophag des zerstörten
Atomkraftwerks Tschernobyl schließen. Deutschland hat derzeit die
G7-Präsidentschaft inne.
„Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit der G7-Staaten, die Atomruine von
Tschernobyl dauerhaft in einem Sarkophag von der Umwelt abzuschirmen“,
betonte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD).
In dieser Woche hatte in Bonn die G7-Gruppe für Nuklearfragen getagt. Durch
vertragliche Risikoverteilungen wurde als erster Schritt ausgeschlossen,
dass zukünftig weitere millionenschwere Nachschüsse notwendig werden.
Nun soll anhand eines Kriterienkatalogs die Verteilung der Zusatzkosten
geklärt werden – die Entscheidung muss dann auf der politischen Ebene
fallen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) werde
sich substanziell an der Aufbringung des Fehlbetrages beteiligen, erklärte
das Bundesumweltministerium.
1997 hatten die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) den
Aufbau eines Fonds vereinbart, um einen Sarkophag für Reaktorblock 4 zu
finanzieren. Da der bisherige Betonschutz brüchig ist, wird zum dauerhaften
Schutz vor hoch radioaktiver Strahlung eine riesige neue Stahlkonstruktion
gebaut, die erst zur Hälfte fertig ist.
Sie soll 108 Meter hoch, 162 Meter lang und 257 Meter breit und von der
Fläche her fast dreimal so groß wie der Petersdom werden. Die bisher zur
Verfügung gestellten Mittel werden Ende 2014 aufgebraucht sein.
17 Oct 2014
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