# taz.de -- Dachgarten für St. Pauli?: Pyramide auf dem Bunkerdach | |
> Ein „St. Pauli Stadtgarten“ soll auf dem Dach des Feldstraßenbunkers | |
> entstehen. Bezirkspolitiker wollen Anwohner über die Umsetzung | |
> entscheiden lassen | |
Bild: Grüner Garten für den Stadtteil? Auf dem Dach des Feldstraßen-Bunkers … | |
Geht es nach den Plänen des freien Designers Tobias Boeing und des | |
Architekten Tim Schierwater, könnte auf dem Dach des Bunkers in der | |
Feldstraße bald ein kolossaler Garten-Aufbau errichtet werden. | |
„Hilldegarden“ haben die beiden Initiatoren ihr Projekt genannt. Seit einem | |
Jahr sind sie nun dabei, ihre Pläne in ein Konzept auszuarbeiten. | |
Demnach soll man über eine 300 Meter lange Rampe auf das Gebäude gelangen. | |
Oben soll ein pyramidenförmiger Aufbau an eine natürliche Landschaft | |
erinnern. Auf einer Gesamtfläche von 5.800 Quadratmetern sollen neben einem | |
öffentlichen Park auch kostenlos nutzbare Flächen für Urban Gardening | |
entstehen. | |
Finanziert werden soll das Projekt von Thomas Matzen, der über Erbpacht | |
Eigentümer des Bunkergeländes ist. Matzen plane eine Quersubventionierung, | |
wonach die kulturelle Nutzung im Innenbereich die kostenlose des | |
Außenbereichs ermöglichen soll, erklärt Tobias Boeing. | |
Unter dem grünen Dach soll Raum für einen 1.000 Quadratmeter großen | |
Kultursaal für bestuhlte Veranstaltungen sowie Foto- und Filmstudios für | |
Produktionen und ein Gästehaus für Künstler und Kulturschaffende geschaffen | |
werden. „Es gab schon Gespräche, in denen das Thalia, der Kunstverein und | |
das Übel und Gefährlich Interesse signalisiert haben“, sagt Boeing. | |
Der Fraktionschef der Grünen, Michael Osterburg hält die Idee für | |
„grundsätzlich gut“. „Es ist aber wichtig, sie zusammen mit dem Stadtteil | |
zu planen und ein Verkehrsgutachten zu machen“, sagt er. Es sei sicher | |
wünschenswert, wenn der Nazi-Bau so umgenutzt werde, so Osterburg. | |
Allerdings sei das Konzept erst am vergangenen Donnerstag vorgestellt | |
worden. Jetzt müsse man in Ruhe besprechen, ob es sich dabei auch um einen | |
Wunsch des Viertels handele. Mittes Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) | |
signalisierte gegenüber der Hamburger Morgenpost ebenfalls Interesse: Er | |
finde das Projekt spannend und sei aufgeschlossen, heißt es dort. | |
Um den Kontakt zum Viertel zu suchen, wollen die Initiatoren in der | |
kommenden Woche vor dem Bunker einen Container aufstellen. Dort soll das | |
Vorhaben dann ab Ende Oktober öffentlich vorgestellt werden. | |
19 Oct 2014 | |
## AUTOREN | |
Lena Kaiser | |
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