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# taz.de -- Volksaufstand in Burkina Faso: Präsident will „Übergangszeit“
> Nach schweren Unruhen verzichtet Blaise Compaore auf eine
> Verfassungsänderung. Die Macht aufgeben will er aber nicht. Die Proteste
> gehen weiter.
Bild: Die Proteste der vergangenen Tage bewegten Präsident Compaore zum Einlen…
BERLIN taz | Konfusion über die Machtverhältnisse in Burkina Faso herrschte
am Freitagfrüh, nachdem in der Nacht erst die Armeeführung und dann
Präsident Blaise Compaoré widersprüchliche Erklärungen abgegeben hatten.
Nach blutigen Unruhen im Laufe des Donnerstags verhängte Präsident Compaoré
zunächst den Ausnahmezustand. Dann wandte sich Generalstabschef Honoré
Traoré in einer Fernsehansprache an das Volk und erklärte, die Armee habe
die verfassungsmäßigen Institutionen aufgelöst.
Schließlich trat Präsident Compaoré am späten Abend erneut im privaten
Rundfunksender Omega auf und erklärte, er habe die Institutionen aufgelöst
und wolle für die kommenden 12 Monate eine „Übergangsregierung“ leiten. Er
hob zugleich den Ausnahmezustand wieder auf, den er erst wenige Stunden
zuvor verhängt hatte, rief zu Dialog auf und lobte die Opposition für ihr
Verantwortungsbewusstsein.
Da Präsident Compaorés Amtszeit sowieso im November 2015 endet, bedeutet
diese Ankündigung, dass er nicht wie von der Opposition gefordert vorzeitig
abtritt. Die Führer der Protestbewegung, die am Donnerstag in Ouagadougou
und anderen Städten zahlreiche öffentliche Gebäude besetzt und teilweise
angezündet hatten, wiesen Compaorés Rede umgehend zurück.
Für den heutigen Freitag rufen sie zu neuen Massenprotesten auf und fordern
den sofortigen Rücktritt des Präsidenten. Eine mögliche Übergangsregierung
dürfe nicht von dem geleitet werden, an dessen Stelle sie treten soll, hieß
es in sozialen Netzwerken.
Am Donnerstagnachmittag hatte es eine Weile so ausgesehen, als werde das
Militär in Burkina Faso die Macht übernehmen und Compaoré absetzen. Teile
der Armee hatten sich auf die Seite der Demonstranten geschlagen und der
Generalstab hatte eine Erklärung an das Volk angekündigt. Dann aber gab es
offenbar Unstimmigkeiten darüber, welcher General eine mögliche
Übergangsregierung leiten sollte. Zudem hatte der Präsident einen Rücktritt
verweigert. Die Verzögerungen ermöglichten es ihm, wieder die Initiative zu
ergreifen.
Am Freitag morgen sammelten sich Demonstranten erneut im Zentrum der
Hauptstadt Ouagadougou. Zunächst blieb die Lage ruhig. Die Opposition
kündigte eine Erklärung über ihr weiteres Vorgehen an.
31 Oct 2014
## AUTOREN
Dominic Johnson
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Blaise Compaoré
Ouagadougou
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