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# taz.de -- Gedenkstätte der Bundeswehr: „Wald der Erinnerung“ eingeweiht
> Mehr als 100 Soldaten starben bislang bei Einsätzen im Ausland. Für sie
> wurden in den Feldlagern Ehrenhaine errichtet. Diese erinnern nun in der
> Heimat an die Opfer.
Bild: „Beginn einer neuen Erinnerungskultur“: die Gedenkstätte in Brandenb…
GELTOW/BERLIN dpa | Eine neue Gedenkstätte erinnert bei Potsdam an die
Toten der Bundeswehr. Hinterbliebene und Kameraden gedachten am Samstag bei
der Einweihung der mehr als 100 Soldaten, die seit 1992 bei
Auslandseinsätzen ums Leben gekommen sind. Bundespräsident Joachim Gauck
und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) legten einen Kranz
nieder.
„Wir müssen uns immer wieder die Tragweite unserer Entscheidungen vor Augen
führen“, sagte von der Leyen. „Der Soldat oder die Soldatin hat nicht die
Wahl. Sie müssen gehen.“
Wichtig seien Information und Transparenz, betonte Tanja Menz, die für die
Hinterbliebenen sprach. „Wir wünschen uns größtmögliche Offenheit und
Ehrlichkeit“, sagte sie vor etwa 700 Gästen. Die 45-Jährige hat ihren
ältesten Sohn Konstantin im Februar 2011 bei einem Anschlag in Afghanistan
verloren.
Die Gedenkstätte auf dem Gelände des Einsatzführungskommandos in Geltow
geht vor allem auf die Initiative von Angehörigen der getöteten Soldaten
zurück. Sie trägt den Namen „Wald der Erinnerung“. Die Ehrenhaine aus fü…
früheren Einsatzgebieten der Bundeswehr wurden dort zusammengeführt.
„Heute ist für viele Hinterbliebene ein besondere Tag“, betonte Menz. „A…
kleinem Ort können wir hier eine weite Reise unternehmen“, sagte sie. „Das
ist der Beginn einer neuen Erinnerungskultur“, betonte Marlis Böken. Die
Mutter der Matrosin Jenny Böken, die im September 2008 nach einem Sturz vom
Segelschulschiff „Gorch Fock“ ertrank, pflanzte mit Ministerin von der
Leyen eine junge Eiche. Ein Baum in dem einem Friedwald ähnlichen Areal
trägt eine Plakette mit dem Namen ihrer Tochter.
## Zwei Millionen Euro
Zwar soll der „Wald der Erinnerungen“ vor allem Ort der Andacht für die
Angehörigen der mehr als 100 in den Auslandseinsätzen ums Leben gekommenen
Soldaten sein. In ihm wird jedoch auch der insgesamt mehr als 3200
Angehörigen der Bundeswehr gedacht, die bei Ausübung ihres Dienstes ihr
Leben verloren. Die Kosten lagen laut Bundeswehr bei knapp zwei Millionen
Euro.
Der Deutsche Bundeswehrverband nannte die Stätte einen „ersten und
richtigen Schritt“. „Es ist ein würdiger Ort für die vielen Ehrenmale, die
nicht in den Einsatzländern zurückgelassen werden konnten“, sagte der
Bundesvorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner. Er forderte das Parlament
auf, sich für einen Gedenkort in der Nähe des Bundestags in Berlin
einzusetzen.
Aus Sicht des Bundes Deutscher Veteranen ist die neue Gedenkstätte ein
wichtiger Schritt bei der konstruktiven Auseinandersetzung der
Bundesregierung mit den Folgen der Auslandseinsätze der Bundeswehr. Er sei
für die Soldaten von enormer Bedeutung, sagte Verbandssprecher Markus
Beckmann. 2009 wurde auf dem Gelände des Verteidigungsministeriums in
Berlin bereits ein öffentlich zugängliches Ehrenmal eröffnet.
15 Nov 2014
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