# taz.de -- Bundeswehr in Afghanistan: 850 Soldaten bleiben | |
> Der Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan dauert noch sechs Wochen. | |
> Danach folgt eine Ausbildungsmission. Das Mandat ist zunächst auf ein | |
> Jahr begrenzt. | |
Bild: Ab nächstem Jahr heißt es nicht kämpfen, sondern ausbilden: Bundeswehr… | |
BERLIN dpa | Auch nach dem Ende ihres Kampfeinsatzes in Afghanistan soll | |
die Bundeswehr mit bis zu 850 Soldaten in Afghanistan bleiben. Das sieht | |
der Mandatsentwurf für die neue Ausbildungs- und Unterstützungsmission | |
„Resolute Support“ (Entschlossene Unterstützung) ab dem 1. Januar 2015 vor, | |
auf den sich die Staatssekretäre der zuständigen Ressorts am Montagabend | |
verständigt haben. | |
An diesem Mittwoch will das Kabinett ihn beschließen, dann muss im Dezember | |
noch der Bundestag zustimmen. Die Obergrenze für die Truppenstärke liegt | |
etwas höher, als die bisher vorgesehen 600 bis 800 Soldaten. Derzeit sind | |
noch 1520 deutsche Soldaten am Hindukusch. | |
Die Bundeswehr ist seit 13 Jahren in Afghanistan stationiert. Zeitweise | |
waren bis zu 5350 deutsche Soldaten dort. 55 Soldaten ließen in dem bisher | |
gefährlichsten Einsatz der Bundeswehr ihr Leben, 35 davon wurden bei | |
Anschlägen oder in Gefechten getötet. | |
Am 31. Dezember endet der Nato-Kampfeinsatz. Nach dem Mandatstext, der der | |
Deutschen Presse-Agentur vorliegt, ist die künftige Hauptaufgabe der | |
Bundeswehr zwar die Ausbildung, Unterstützung und Beratung der afghanischen | |
Streitkräfte. Die deutschen Soldaten sollen aber auch für die Sicherung, | |
den Schutz und gegebenenfalls die Evakuierung militärischer und ziviler | |
Kräfte eingesetzt werden können. Eine Verwicklung in Gefechte ist also | |
weiterhin möglich. | |
## Amis bleiben bis Ende 2016 | |
In dem Mandatstext heißt es dazu: „Die Resolute Support Mission trägt einen | |
anderen Charakter als der bisherige Isaf-Einsatz. Sie ist kein Kampfeinsatz | |
und hat auch nicht die Aufgabe, sich direkt an der Terror- oder an der | |
Drogenbekämpfung zu beteiligen. Dennoch kann es zu Gefechtshandlungen in | |
Ausübung des Selbstverteidigungsrechts, zum Schutz eigener Truppe oder | |
designierter ziviler Kräfte kommen.“ | |
An dem neuen Nato-Einsatz werden insgesamt etwa 12.000 Soldaten teilnehmen. | |
Auch 14 Staaten, die nicht Mitglied der Nato sind, wollen sich beteiligen. | |
Die Bundeswehr wird wieder eine Führungsaufgabe in Nordafghanistan haben, | |
wo sie weiter das Feldlager in Masar-i-Scharif betreiben wird. | |
Das Mandat ist auf ein Jahr begrenzt. Eine Verlängerung um ein weiteres | |
Jahr gilt als wahrscheinlich. Was danach geschieht, ist noch offen. Die USA | |
haben angekündigt, bis Ende 2016 ihre Truppen aus Afghanistan abzuziehen. | |
Eine Fortsetzung der Mission ohne die Amerikaner gilt in der Nato als kaum | |
vorstellbar. | |
18 Nov 2014 | |
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