Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Israel fliegt Luftangriffe
> Die syrische Armee greift Stellungen der IS-Terroristen an und Israel
> feuert Raketen auf Ziele bei Damaskus. Offenbar galten sie
> Waffenlieferungen an die Hisbollah-Milliz.
Bild: Zerstörtes Gebäude bei Damaskus (Archivbild, Mai 2014).
DAMASKUS ap | Israelische Kampfflugzeuge haben nach Angaben der staatlichen
syrischen Nachrichtenagentur Sana zwei Angriffe auf Ziele im Umland der
Hauptstadt Damaskus geflogen. Die Raketen schlugen demnach am Sonntag nahe
dem Internationalen Flughafen von Damaskus und in dem an der Grenze zum
Libanon gelegenen Ort Dimas ein. Berichte über Verletzte oder Tote gab es
zunächst nicht. Die Ziele waren bei beiden Angriffen Waffendepots, wie die
Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.
Seit Beginn der Revolte gegen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad im März
2011 hat Israel bereits mehrere Luftangriffe im Nachbarland geflogen.
Israel hält sich zwar aus dem Bürgerkrieg heraus. Doch Regierungschef
Benjamin Netanjahu will mit den Luftschlägen verhindern, dass Syrien
High-Tech-Waffen an die eng mit dem Land verbündete libanesische
Hisbollah-Miliz weitergibt. Das israelische Militär hat diese Luftangriffe
nie bestätigt und ließ auch am Sonntag wissen, man kommentiere keine
„ausländischen Berichte“.
Nach Angaben der Beobachtungsstelle war eines der Ziele ein Lagerhaus des
Militärs am Flughafen, in dem neu angekommene Waffen untergebracht waren.
In Dimas wurde demnach ein Waffendepot an einem kleinen Militärflughafen
getroffen. Es war nicht klar, ob die Waffen für die syrische Regierung oder
die Hisbollah bestimmt waren.
Das Generalkommando der syrischen Streitkräfte erklärte, der
„ungeheuerliche Angriff“ Israels habe nur Materialschaden nach sich
gezogen, ohne ins Details zu gehen. Das Militär warf Israel und
„wohlbekannten“ Staaten im Westen und in der Region vor, mit ihrer
Aggression Extremistengruppen zu unterstützen, allen voran die Nusra-Front.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Israel den Al-Kaida-Ableger auf
irgendeine Weise unterstützt.
## Angriffe auf IS-Stellungen
Zusätzlich zu den Attacken auf Waffenlieferungen hatte die israelische
Luftwaffe im Juni Angriffe geflogen, nachdem ein Teenager auf den
Golanhöhen durch syrischen Beschuss ums Leben gekommen war. Bei diesen
Vergeltungsschlägen wurden den Angaben zufolge insgesamt neun Ziele in
Syrien angegriffen, darunter eine Kommandozentrale sowie mehrere
Abschussrampen.
Die syrische Luftwaffe flog ihrerseits im Kampf um einen strategisch
wichtigen Luftwaffenstützpunkt im Osten des Landes Angriffe auf Stellungen
der Terrormiliz Islamischer Staat. IS-Kämpfer hatten am Donnerstag den
Stützpunkt nahe der Stadt Dair as-Saur an der Grenze zum Irak attackiert
und zum Teil erstürmt. Die Flugzeuge hätten am Sonntag mindestens acht
Angriffe gegen die Extremisten geflogen, teilten die Aktivistengruppen
Örtliche Koordinationskomitees und die Syrische Beobachtungsstelle für
Menschenrechte mit.
Ein syrischer Militärangehöriger in Damaskus sagte der Nachrichtenagentur
AP am Sonntag, die Regierungstruppen hätten die Basis voll unter ihrer
Kontrolle. Dutzende IS-Kämpfer seien bei der Gegenoffensive des syrischen
Militärs getötet und große Mengen an Waffen beschlagnahmt worden,
berichtete er weiter.
## Letzte Assad-Bastion
Die syrische Armee hatte am Samstag mit Unterstützung der Luftwaffe
begonnen, die IS-Kämpfer zurückzudrängen. Die Gefechte gingen auch am
Sonntag den Angaben zufolge weiter. Bei den Kämpfen wurden seither mehr als
150 Menschen aufseiten der Extremisten und der Regierungskräfte getötet,
wie Aktivisten sagten.
Syrische Kampfflugzeuge können von dem Stützpunkt aus vom IS eroberte
Städte im Osten Syriens angreifen. Eine Eroberung der Basis durch die
Terrormiliz würde das Ende der letzten bedeutenden Bastion der Regierung
von Präsident Baschar al-Assad in der Gegend bedeuten.
8 Dec 2014
## TAGS
Israel
Luftangriffe
Hisbollah
„Islamischer Staat“ (IS)
Schwerpunkt Syrien
Hisbollah
Israel
Schwerpunkt Syrien
Flüchtlinge
Libanon
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Iran
USA
„Islamischer Staat“ (IS)
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Konflikt Israel-Libanon: Rechtsstaat im Unrecht
Die Hisbollah, die Israel als Erzfeind betrachtet, ist mit friedlichen
Mitteln nicht zu besiegen. Doch Israel darf sich dabei nicht ins Unrecht
setzen.
Luftangriff auf die Golanhöhen: Zündeln an der Kriegsfront
Mindestens zehn Menschen starben bei einem israelischen Luftangriff auf den
Golanhöhen. Jetzt werden Racheakte der Hisbollah befürchtet.
Kämpfe zwischen Rebellen und Armee: Fast 200 Tote in Syrien
Bei heftigen Gefechten zwischen Rebellen und Einheiten der syrischen Armee
sind innerhalb von zwei Tagen in der Provinz Idlib Hunderte Menschen
getötet worden.
Etwas Hilfe für Syrien-Flüchtlinge: 38.000 Plätze für 3,6 Millionen
Das UN-Flüchtlingswerk will Kriegsflüchtlinge aus dem Nahen Osten in
sichere Länder umsiedlen. Die stellen aber zu wenig Plätze bereit.
Konflikte im Libanon: Angst vor Kälte und Angriffen
Die syrischen Flüchtlinge in Arsal sind zwischen die Fronten der Armee und
der Dschihadisten geraten. Hilfswerke wagen sich nicht mehr dorthin.
Erbitterte Kämpfe in Syrien: IS will wichtigen Regime-Flughafen
Dschihadisten und die syrische Armee kämpfen um den Militärflughafen Dair
as-Saur. Wer siegt, kontrolliert die ganze Provinz. Iran lädt zu einer
Anti-„IS“-Konferenz.
Iran greift IS im Irak an: Gegen ein zweites Syrien
Der Iran bestätigt Luftangriffe auf IS-Extremisten im Irak. Zudem will sich
das Land mit einer internationalen Konferenz gegen den IS profilieren.
Treffen der Anti-IS-Koalition: Ein Sieg ist weit entfernt
Etwa 60 Länder stellen sich gegen den Terror des IS. Sie erwarten einen
langen Kampf. Deutschland erwägt die Ausweitung der Ausbildungshilfe für
die Peschmerga.
Libanon und der Krieg in Syrien: Wenn nicht wir, wer dann?
Das nordlibanesische Tripoli gilt als Extremistenhochburg. Doch viele junge
Libanesen wollen damit nichts zu tun haben.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.