Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Treffen der Anti-IS-Koalition: Ein Sieg ist weit entfernt
> Etwa 60 Länder stellen sich gegen den Terror des IS. Sie erwarten einen
> langen Kampf. Deutschland erwägt die Ausweitung der Ausbildungshilfe für
> die Peschmerga.
Bild: Führt die Staatengemeinschaft an: US-Außenminister John Kerry in Brüss…
BRÜSSEL dpa | Trotz erster Erfolge im Kampf gegen den Islamischen Staat
(IS) im Irak und in Syrien rechnet die internationale Gemeinschaft nicht
mit einer raschen Zerschlagung der Terrormiliz. Rund 60 Staaten unter
Führung der USA verpflichteten sich am Mittwoch in Brüssel auf eine
gemeinsame langfristige Strategie.
So sollen örtliche Kräfte für den Kampf gegen die Extremisten gestärkt, der
Zustrom ausländischer Kämpfer soll gestoppt, die Finanzierung des IS
ausgetrocknet und Hilfe für die Menschen geleistet werden, die vor den
Gräueltaten der Terrormiliz fliehen.
Zwar beteuern die Bündnispartner in ihrer Schlusserklärung, man sei dabei,
den Vormarsch der Extremisten zu stoppen. Doch sei ein dauerhaftes und
koordiniertes Engagement nötig. „Jeder weiß, dass es ein langer Weg ist“,
sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).
Für die Anti-IS-Koalition hatten sich Anfang September zunächst zehn
Staaten zusammengefunden, darunter auch Deutschland. Inzwischen sind es
etwa 60 Länder, neben Nato-Mitgliedern auch islamische Länder wie
Saudi-Arabien und Ägypten. Rund ein Dutzend Nationen fliegen Luftangriffe –
nach US-Angaben insgesamt mehr als 1000 seit Beginn der Luftangriffe.
Berlin unterstützt kurdische Anti-IS-Kämpfer mit Waffen und Ausbildung und
Flüchtlinge mit Hilfsgütern.
## „Toxische Ideologie“
Steinmeier sagte, die Bundesregierung erwäge eine Ausweitung der
Ausbildungshilfe für die Peschmerga, eine Entscheidung könnte noch vor
Weihnachten fallen. Bereits zugesagt hat das Auswärtige Amt weitere 40
Millionen Euro für Nahrungsmittelhilfe an rund zwölf Millionen Flüchtlinge
in der Krisenregion.
US-Außenminister John Kerry versicherte, das Bündnis beschränke sich nicht
auf den militärischen Kampf. „Der IS ist eine Bedrohung und eine Gefahr für
die Werte von uns allen“, sagte Kerry. Man müsse die „toxische Ideologie“
der sunnitischen Extremisten entzaubern.
Im Irak setzt das Bündnis auf eine Aussöhnung vor allem der schiitisch
geführten Regierung und der sunnitischen Stämme, um den IS-Terroristen auch
politisch etwas entgegenzusetzen. In der Schlusserklärung werden die
Anstrengungen des neuen irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi
gelobt. Kerry würdigte besonders die Einigung mit den Kurden über die
Verteilung von Öleinnahmen. Sie gilt als Zeichen dafür, dass die
zerstrittenen Volksgruppen enger zusammenrücken und im Kampf gegen IS an
einem Strang ziehen.
## Iranisches Engagement wird nicht dementiert
Kurz vor Beginn des Brüsseler Treffens berichteten die USA, dass erstmals
auch iranische Kampfflugzeuge IS-Stützpunkte im Irak angegriffen hätten.
Eine Sprecherin des iranischen Außenamts bezeichnete die US-Angaben als
„nicht genau“ und „daher auch nicht korrekt“. Ein klares Dementi gab sie
jedoch nicht ab.
Kerry wollte sich zu den Berichten nicht äußern, sagte aber, sollte der
Iran Luftschläge gegen den IS ausführen, hätte dies einen positiven Effekt.
Die USA sprächen sich aber nicht mit Teheran ab.
3 Dec 2014
## TAGS
USA
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
„Islamischer Staat“ (IS)
Terrormiliz
Irak
Chuck Hagel
Israel
Schwerpunkt Syrien
Schwerpunkt Iran
Schwerpunkt Syrien
„Islamischer Staat“ (IS)
USA
Afrika
Schwerpunkt Syrien
## ARTIKEL ZUM THEMA
„Islamischer Staat“ im Irak: Mehr als 700 Peschmerga getötet
Die IS-Miliz hat eine wichtige Versorgungsroute im Nordirak gekappt.
Soldaten mussten fliehen. Seit Beginn der Kämpfe sind bisher Hunderte
Peschmerga getötet worden.
Kampf gegen IS im Irak: Mehr Soldaten sollen helfen
Etwa 1500 ausländische Soldaten sollen im Irak beim Kampf gegen den IS
helfen. Unterdessen ist US-Verteidigungsminister Hagel nach Bagdad gereist.
Bürgerkrieg in Syrien: Israel fliegt Luftangriffe
Die syrische Armee greift Stellungen der IS-Terroristen an und Israel
feuert Raketen auf Ziele bei Damaskus. Offenbar galten sie
Waffenlieferungen an die Hisbollah-Milliz.
Erbitterte Kämpfe in Syrien: IS will wichtigen Regime-Flughafen
Dschihadisten und die syrische Armee kämpfen um den Militärflughafen Dair
as-Saur. Wer siegt, kontrolliert die ganze Provinz. Iran lädt zu einer
Anti-„IS“-Konferenz.
Iran greift IS im Irak an: Gegen ein zweites Syrien
Der Iran bestätigt Luftangriffe auf IS-Extremisten im Irak. Zudem will sich
das Land mit einer internationalen Konferenz gegen den IS profilieren.
Erstes Urteil in Deutschland: Haft für Syrien-Rückkehrer
Vor einem Jahr war der 20-jährige Angeklagte noch Mitglied der Terrormiliz
Islamischer Staat. Jetzt wurde er zu drei Jahren und neun Monaten Haft
verurteilt.
Libanon und der Krieg in Syrien: Wenn nicht wir, wer dann?
Das nordlibanesische Tripoli gilt als Extremistenhochburg. Doch viele junge
Libanesen wollen damit nichts zu tun haben.
Pentagon bestätigt Luftschläge: Iran fliegt Angriffe auf IS im Irak
Iran Luftwaffe greift den IS im Irak an. In Brüssel trifft sich die
Anti-IS-Koalition. Peschmerga-Kämpfer unterstützen Kobani. Update: Iran
dementiert die Angriffe.
Kommentar gekürzte UN-Hilfen: Die unterlassene Leistung der Reichen
Nahrungsmittelhilfen für 1,7 Millionen syrische Flüchtlinge werden
eingestellt. Europa, Nordamerika, aber auch die Ölstaaten haben versagt.
IS-Führer al-Baghdadi: Ehefrau im Libanon festgenommen
Im Libanon sollen eine Ehefrau und ein Sohn des IS-Führers Abu Bakr
al-Baghdadi gefasst worden sein. Sie sollen mit gefälschten Ausweisen
unterwegs gewesen sein.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.