| # taz.de -- Mögliche Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg: Amnesty fordert Untersuch… | |
| > Amnesty International wirft Israel vor, möglicherweise Kriegsverbrechen | |
| > begangen zu haben. Kollektive Bestrafung der Einwohner müsse untersucht | |
| > werden. | |
| Bild: Von israelischen Raketen zerstörte Schule in Shijaiyah | |
| TEL AVIV/NEW YORK dpa/afp/ap | Die Menschenrechtsorganisation [1][Amnesty | |
| International] erhebt den Vorwurf, Israel habe möglicherweise | |
| Kriegsverbrechen in den letzten Tagen des Gaza-Kriegs begangen. Das Militär | |
| habe mit vier Angriffen mehrere Hochhäuser vollständig zerstört, hieß es in | |
| einem am Dienstag [2][veröffentlichten Bericht der Organisation | |
| (pdf-Datei)]. | |
| Dabei sei zwar niemand getötet worden. Die Angriffe seien jedoch „Beispiele | |
| von offenbar absichtlicher und gezielter Zerstörung von zivilen Gebäuden | |
| und Besitztümern in großem Umfang und ohne militärische Notwendigkeit“, | |
| schrieb Amnesty. Die Attacken erschienen als eine „kollektive Bestrafung | |
| der Einwohner von Gaza“. | |
| Sollte dies wirklich der Fall sein, wäre es ein schwerer Verstoß gegen das | |
| humanitäre Völkerrecht und damit ein Kriegsverbrechen, hieß es in dem | |
| Bericht. „Diese Angriffe müssen unabhängig und unvoreingenommen untersucht | |
| werden“, forderte Amnesty. Israel könne dies nicht selbst tun, sondern | |
| müsse einer UN-Untersuchungskommission ungehinderte Arbeit ermöglichen. | |
| Eine Armeesprecherin in Jerusalem sagte, man prüfe den Bericht. | |
| Die UN hat beriets eine Untersuchung eingeleitet. Daran beteiligt sich | |
| Israel aber nicht, weil das Land die zuständige Kommission für parteiisch | |
| hält. | |
| Die israelische Militäroffensive im Gazastreifen war Ende August nach | |
| sieben Wochen beendet worden. Mehr als 2.100 Palästinenser wurden bei den | |
| Angriffen getötet, die meisten von ihnen waren nach Angaben der UNO | |
| Zivilisten. Auf israelischer Seite starben 73 Menschen, davon 67 Soldaten. | |
| ## Internationaler Strafgerichtshof | |
| Bereits am Montag hatten die Palästinenser eine wichtige Hürde genommen in | |
| ihrem Bestreben nach einer Mitgliedschaft im Internationalen | |
| Strafgerichtshof (IStGH). Eine palästinensische Delegation hat für ein | |
| zweiwöchiges Gipfeltreffen der 122 Mitgliedsstaaten des IStGH einen | |
| Beobachterstatus bekommen, was laut Angaben von palästinensischen | |
| Diplomaten das Bemühen weiter voranbringt, dauerhaft an Zusammenkünften des | |
| Kriegsverbrechentribunals teilzunehmen. | |
| Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte Israel damit gedroht, diese | |
| Mitgliedschaft zu ersuchen, um die Israelis wegen Kriegsverbrechen vor dem | |
| IStGH anklagen zu können. | |
| Der palästinensische UN-Botschafter Rijad Mansur sagte am Montag, seine | |
| Regierung bewege sich in die richtige Richtung. „Das ist ein weiterer | |
| Schritt in diesem Prozess.“ Die Entscheidung der Versammlung sei „eine | |
| weitere Erweiterung unseres Status“ in dem Gerichtshof und in den | |
| internationalen Institutionen. Der Zeitplan über weitere Schritte werde von | |
| Abbas entschieden. | |
| Die Anerkennung als Beobachter wurde am Montag bei der Eröffnung der | |
| Versammlung der Staaten des Römischen Statuts bekanntgegeben. Das Statut | |
| ist die vertragliche Grundlage, auf der der IStGH basiert. Die scheidende | |
| Versammlungspräsidentin Tina Intelmann verlas eine Liste mit Staaten, die | |
| die Statuten nicht unterschrieben oder ratifiziert haben, was erforderlich | |
| ist, um den Beobachterstatus zu erhalten. Dazu zählen Russland, China, | |
| Indien und die Palästinenser. Kurzerhand wurden alle auf dieser Liste | |
| einstimmig anerkannt. | |
| 9 Dec 2014 | |
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| [1] http://www.amnesty.org/ | |
| [2] http://www.amnesty.org/en/library/asset/MDE15/029/2014/en/469b8cd3-f2b3-4d3… | |
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