# taz.de -- Teileinigung zwischen Bahn und GDL: Beruhigt Zug fahren bis Jahrese… | |
> 510 Euro Einmalzahlung für die Monate Juli bis Dezember: Mit dieser | |
> Einigung ist der Tarifstreit bei der Bahn für dieses Jahr beigelegt. Ab | |
> Januar wird weiterverhandelt. | |
Bild: Heile-Welt-Gefühl bis Jahresende bei Bahn und GDL. | |
BERLIN dpa | Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn sind nach einem | |
monatelangen zähen Ringen einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der | |
Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, sprach nach einer | |
Verhandlungsrunde am Mittwoch in Berlin sogar von einem „Durchbruch“. Nach | |
Angaben beider Seiten wurde eine Einigung für das Jahr 2014 erzielt. Alle | |
GDL-Mitglieder erhalten demnach 510 Euro als Einmalzahlung für die Monate | |
Juli bis Dezember. Von Januar an soll ein Abschluss für die Zeit ab 2015 | |
verhandelt werden. Die GDL hatte in dem Tarifkonflikt mehrfach gestreikt. | |
Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber sprach von einem guten Tag für Kunden | |
und Mitarbeiter. „Wir können einigermaßen beruhigt in das neue Jahr gehen�… | |
sagte Weber, der sich sehr zufrieden zeigte. Die Bahn hatte ihr Angebot der | |
Einmalzahlung erhöht. Es hatte vorher bei 390 Euro gelegen. Die mit der | |
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) konkurrierende Eisenbahn- und | |
Verkehrsgewerkschaft (EVG) erhalte das gleiche Angebot, kündigte Weber an. | |
Im Gegenzug dringt die GDL nicht mehr auf zwei Stunden weniger | |
Wochenarbeitszeit, sondern verlangt nur noch eine Stunde weniger, was in | |
eine 38-Stunden-Woche münden würde, wie Weselsky sagte. Er sagte, die Bahn | |
habe jegliche Bedingungen für Tarifverhandlungen fallengelassen und mit der | |
Einmalzahlung erstmals einen Abschluss für alle GDL-Mitglieder vereinbart. | |
Weber sagte, die GDL habe das Interesse der Bahn anerkannt, innerhalb einer | |
Berufsgruppe mit EVG und GDL keine konkurrierenden Tarifverträge zu | |
vereinbaren. „Dieses Klar-Reden war wichtig.“ | |
Vor den Gesprächen hatte Weselsky eine Zäsur in dem monatelangen | |
Tarifkonflikt angekündigt. Komme man nicht zu Verhandlungen für alle | |
GDL-Mitglieder, werde es nach dem 11. Januar „massive Arbeitskämpfe“ geben, | |
hatte Weselsky vor Verhandlungsbeginn gesagt. Bis dahin gelte eine Streik- | |
und Verhandlungspause. Die GDL hatte unter anderem fünf Prozent mehr Geld | |
für die Beschäftigten gefordert. | |
## EVG verzichtet bis Januar auf Streiks | |
Die konkurrierende Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hatte erklärt, | |
bis in den Januar hinein auf Streiks bei der Deutschen Bahn zu verzichten. | |
Im Tarifkonflikt geht es im Wesentlichen um die Frage, ob die | |
Lokführergewerkschaft auch für andere Berufsgruppen wie Zugbegleiter oder | |
Bordgastronomen verhandeln darf, die bei ihr Mitglied sind. Für diese | |
Gruppen verhandelt bislang die konkurrierende Eisenbahn- und | |
Verkehrsgewerkschaft EVG. Die Bahn wiederum will Tarifkonkurrenz innerhalb | |
des Unternehmens vermeiden. | |
Bahn-Personalvorstand Weber hatte vor dem Treffen gesagt, er habe schon | |
zehn oder elf Angebote vorgelegt. Darüber müsse endlich geredet werden. Für | |
ihn sei die Frage vom Tisch, für welche Berufsgruppen überhaupt verhandelt | |
werde. | |
17 Dec 2014 | |
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