# taz.de -- EVG lehnt Tarifangebot der Bahn ab: Die soziale Komponente fehlt | |
> Die Gewerkschaft EVG lehnt eine Änderung am bisherigen Tarifsystem ab – | |
> und torpediert damit das Hauptanliegen der Lokführergewerkschaft GDL. | |
> Drohen neue Streiks? | |
Bild: Noch fahren die Züge in die Bahnhöfe ein. | |
FRANFURT/MAIN dpa | Bei der Deutschen Bahn wird eine Lösung des | |
monatelangen Tarifkonflikts noch schwieriger. Die Eisenbahn- und | |
Verkehrsgewerkschaft (EVG) wies am Mittwoch das jüngste Angebot des | |
Unternehmens zurück. Tarifkommission und Bundesvorstand lehnten es ab, über | |
ein Tarifwerk zu verhandeln, in dem Lokführer und Zugbegleiter als | |
gesonderte Berufsgruppen enthalten sind. Das teilte die EVG nach der | |
gemeinsamen Gremiensitzung in Frankfurt mit. Streiks hatte die EVG | |
lediglich bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 12. Dezember | |
ausgeschlossen. | |
Eine entsprechende neue Tarifstruktur hatte die Bahn in der bislang letzten | |
Runde mit der EVG vorgelegt. Sie wollte damit der Gewerkschaft Deutscher | |
Lokomotivführer (GDL) entgegenkommen, die mit der EVG konkurriert. Die GDL | |
will das Bahnangebot bis Donnerstag auf einer Tagung in Königswinter bei | |
Bonn bewerten. | |
Bislang gibt es einen eigenständigen Tarifvertrag nur für die Lokführer. | |
Diesen hat die GDL mit der Bahn geschlossen. Für die anderen Berufsgruppen | |
im Konzern hat bisher die EVG verhandelt. „Das geltende Tarifsystem hat | |
sich bewährt, das hat selbst der Arbeitgeber immer wieder betont, es gibt | |
für uns keinen Grund, hieran etwas zu ändern“, stellte | |
EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba fest. | |
Für die nächste Verhandlungsrunde am 12. Dezember erwartet die EVG von der | |
Bahn ein Angebot, dass vor allem der Forderung nach einer sozialen | |
Komponente Rechnung trage. Bis dahin hatte die Gewerkschaft Streiks | |
ausgeschlossen. | |
Scheitern die Verhandlungen, könnte die Gewerkschaft zu | |
Arbeitsniederlegungen in der Vorweihnachtszeit aufrufen. „Wir fordern 6 | |
Prozent, mindestens 150 Euro monatlichen Einkommenssteigerung“, sagte | |
Rusch-Ziemba. Der Arbeitgeber habe im November lediglich eine Einmalzahlung | |
angeboten. | |
3 Dec 2014 | |
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