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# taz.de -- Dietmar Woidke über die AfD: Gefährlicher als NPD und DVU
> Brandenburgs Ministerpräsident kritisiert den Kurs der AfD. Sie verbreite
> Angst vor Asylbewerbern. Die Mehrheit der Brandenburger hält die Partei
> für rechtsextrem.
Bild: Blick nach rechts: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke
POTSDAM dpa | Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hält die
europaskeptische Alternative für Deutschland (AfD) für gefährlicher als die
rechtsextreme NPD und DVU. Von außen sei die Partei noch nicht vollkommen
als extremistisch zu erkennen, sagte Woidke am Freitag in Potsdam. Noch
habe sie sich nicht vollständig entschieden, ob sie sich weiter dem
bürgerlichen Lager verpflichtet fühle oder nach rechts abdrifte. Die
Entscheidung darüber werde wohl vor allem auf Bundesebene der Partei
getroffen.
54 Prozent der Brandenburger sähen die AfD am rechten Rand angesiedelt,
berichtet die Märkische Allgemeine (Samstag) und bezieht sich auf eine von
ihr in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa.
Die ersten Auftritte der AfD im Brandenburger Landtag hätten eindeutig
gezeigt, in welche Richtung es gehe, meinte Woidke. AfD-Landes- und
Fraktionschef Alexander Gauland hatte in der Debatte am Mittwoch gesagt,
der überwiegende Teil der in Deutschland lebenden Asylbewerber sei weder
politisch verfolgt noch Flüchtling. Außerdem warf er der Landesregierung
vor, Fremdenfeindlichkeit zu schüren, weil abgelehnte Asylbewerber nicht
konsequent abgeschoben würden.
Gauland habe Zahlen aus Statistiken herausgelöst, um den Menschen Angst zu
machen, kritisierte Woidke. „Diese Rede hätte genauso gut jemand von der
NPD oder DVU halten können.“ Der Regierungschef betonte, viele
Brandenburger seien ehrenamtlich tätig und engagierten sich für
Flüchtlinge. Gleichzeitig sei zu spüren, das sich Menschen verunsichert
fühlten. „Ihre Alltagsfragen müssen beantwortet werden“, unterstrich der
SPD-Politiker. Eine starke Zivilgesellschaft bedeute auch eine wehrhafte
Demokratie.
Laut der Forsa-Umfrage glauben 62 Prozent der Brandenburger nicht, dass
sich die AfD dauerhaft im Parteienspektrum halten kann. 1001 Brandenburger
wurden in der vergangenen Woche befragt.
Gauland kritisierte in einer Mitteilung den Umgang der Altparteien mit der
Anti-Islam-Bewegung Pegida als Bankrotterklärung. Die Proteste dürften
allerdings nicht von Extremen von rechts oder links missbraucht werden, um
gezielt Gewalt zu provozieren oder extremes Gedankengut dort einfließen zu
lassen, sagte er.
19 Dec 2014
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Schwerpunkt AfD
Alexander Gauland
Brandenburg
Dietmar Woidke
Rechtsextremismus
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