| # taz.de -- Kommentar AFD: Wärmstens zu empfehlen | |
| > Die Glitscher am rechtsradikalen Rand zwischen Nationalismus und | |
| > Deutschtümelei: die AfD. | |
| Bild: Würstchen mit Wahlprogramm: die AfD. | |
| Am rechtsradikalen Rand entlang glitscht die AfD, doch leicht zu fassen | |
| bekommt man sie dort nicht: Viele Stellen in ihrem Bremer Wahlprogramm | |
| lesen sich wie ein langweiliges Sachkunde-Referat, die AfD setzt eher auf | |
| Zustimmung als auf Schock: Nationalismus wird offen propagiert, weil das | |
| den meisten passt, Gender Mainstreaming abgelehnt. Wird’s radikaler, bemüht | |
| die AfD ein Alibi: Im Namen von bedrohten Schwulen und Lesben hetzt sie | |
| gegen Muslime, im Namen von „anerkannten Flüchtlingen“ fordert sie eine | |
| härtere Abschiebepolitik. Das ist perfide. | |
| Das Fantasieren von einer „EU-gesteuerten Elite“, einer | |
| „Integrationsindustrie“ oder von einer nicht vorhandenen Souveränität | |
| Deutschlands, die – vermeintlich ohne Antiamerikanismus bemühen zu wollen – | |
| gegen Eingriffe der USA verteidigt werden müsse: All das zeigt, wie | |
| gefährlich das AfD-Konzept ist, das sich in der Nähe von Stiefelnazis | |
| bewegt und doch politisch umso anschlussfähiger ist. | |
| Noch krasser aber sind die Leerstellen in den Abschnitten über Deutschlands | |
| „historisch ererbte Weltoffenheit“ oder dessen „völlig unterschätzte | |
| Bedeutung in der Geschichte der Weltentdeckungen“. Beredt schweigt die AfD | |
| hier vom Nationalsozialismus. Stolz auf Deutschland kann eben nur sein, wer | |
| von Auschwitz nichts wissen will. | |
| Was die AfD aber meint, wenn sie von der „Mobilisierung des Souveräns“ | |
| schreibt, haben ihre Mitglieder mit der Annäherung an die xenophoben | |
| Pegida-Proteste in Dresden oder das Engagement des Bremer | |
| Bürgerschaftskandidaten Christoph Seidl bei den Ressentiment-gesteuerten | |
| Wutbürgern in Rekum gezeigt, die sich von vier jungen Flüchtlingen bedroht | |
| fühlen. | |
| Dass Rassismus bei der rechten Szene nicht aufhört, schreibt die AfD | |
| selbst, meint jedoch eine vermeintlich verbreitete | |
| „Deutschenfeindlichkeit“. Dabei sind es doch Texte wie das AfD-Programm, | |
| die dafür die besten Gründe bieten. Insofern sei es wärmstens empfohlen. | |
| 16 Dec 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Jean-Philipp Baeck | |
| ## TAGS | |
| Rechtspopulismus | |
| Bürgerschaftswahl 2015 | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Junge Alternative (AfD) | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Rechtspopulismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Rechte mit Rechtsfehlern: Die unkorrekte Alternative | |
| Das Bremer Wahlamt prüft Vorwürfe gegen die AfD: Die soll bei der | |
| Aufstellung ihrer Listen für die anstehenden Wahlen geschummelt haben. | |
| Die AfD und der rechte Rand: National statt liberal | |
| In der Patriotischen Plattform sammeln sich stramm-rechte AfD-Mitglieder, | |
| unter ihnen auch ein alter Bekannter. Die Partei lässt das geschehen. | |
| Dietmar Woidke über die AfD: Gefährlicher als NPD und DVU | |
| Brandenburgs Ministerpräsident kritisiert den Kurs der AfD. Sie verbreite | |
| Angst vor Asylbewerbern. Die Mehrheit der Brandenburger hält die Partei für | |
| rechtsextrem. | |
| Populismus: Muslime sind an allem schuld | |
| Die Bremer AfD erklärt Inklusion für gescheitert, Gender Mainstreaming für | |
| Unsinn und Homophobie für überwunden – zumindest unterm „deutschen Volk�… |