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# taz.de -- Homosexualität in Ägypten: Strafe für „Ausschweifungen“
> Acht Männer, die angeblich an einer Schwulen-Hochzeit teilgenommen haben,
> müssen in den Knast. Ein Gericht hat das Strafmaß von drei Jahren auf 12
> Monate gemindert.
Bild: Die acht Männer verlassen den Käfig für die Angeklagten im Gericht.
KAIRO ap | Ein ägyptisches Berufungsgericht hat die Haftstrafen für acht
Männer gemindert, die an einer Hochzeit eines schwulen Paares teilgenommen
haben sollen. Sie müssten statt drei Jahren nunmehr für ein Jahr ins
Gefängnis, teilte ein Vertreter der Justiz am Samstag mit.
Der Schuldspruch wegen „Anstiftung zur Ausschweifung“ werde jedoch
aufrechterhalten. Der Grund für die Entscheidung der Richter wurde zunächst
nicht mitgeteilt. Ein detailliertes Urteil wird in den kommenden Tagen
erwartet.
Die acht Männer waren kürzlich auf Grundlage eines Internetvideos
verurteilt worden, das zwei Männer unter dem Jubel ihrer Freunde auf einem
Partyboot auf dem Nil beim Ringtausch zeigt.
Im mehrheitlich muslimischen und konservativen Ägypten gilt Homosexualität
als Tabu. Zwar verbietet das Gesetz sie nicht explizit, doch wird
Angeklagten wegen „Ausschweifung“ der Prozess gemacht. Der Vorwurf wird
normalerweise bei Prostitution erhoben.
Bürgerrechtsaktivisten bezeichneten 2014 als das schlimmste Jahr für
Homosexuelle in Ägypten seit einer Dekade. Mindestens 150 Menschen wurden
im Zusammenhang mit ihrer sexuellen Orientierung verhaftet oder vor Gericht
gestellt.
Erst Anfang Dezember waren 26 Männer unter dem Verdacht der Homosexualität
nackt aus einem Kairoer Badehaus geholt und auf eine Polizeiwache gebracht
worden. Am vergangenen Sonntag begann ihr Prozess.
28 Dec 2014
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Ägypten
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