| # taz.de -- Kommentar Legida: Copyright auf Rassismus | |
| > Von Hitler-Models und einem Auswärtsspiel in Leipzig: Pegida zerlegt sich | |
| > allmählich selbst in seine rechten Bestandteile. | |
| Bild: Auf dem Leipziger Pflaster steht Klartext | |
| Die rechte Pegida-Bewegung hat ihren Zenit überschritten – so viel lässt | |
| sich nach der [1][Demonstration des Leipziger Ablegers Legida] am | |
| Mittwochabend sagen. Die erhofften Massen blieben aus, dafür zeigten die | |
| anwesenden Teilnehmer das wahre Gesicht des selbsternannten patriotischen | |
| Volkes. Hunderte gewaltbereite Neonazis und Hooligans prägten das Bild des | |
| Aufmarsches, sie jagten und verletzten Journalisten und gingen auf | |
| Gegendemonstranten los. Dem weniger militanten Teil der Demonstranten war | |
| das herzlich egal, sie beteiligten sich stattdessen voller Inbrunst an den | |
| aggressiv vorgetragenen „Volksverräter“-Sprechchören. | |
| Dass die Dresdner Pegida-Sprecherin Kathrin Oertel ankündigte, eine | |
| Unterlassungsklage gegen Legida zu prüfen, passt in das Bild der | |
| Selbstdemontage. Die Rechten machen, was sie schon immer am besten konnten: | |
| sich selbst zerlegen. Dafür steht auch der [2][Rücktritt des Hitler-Models | |
| Lutz Bachmann], dem bisherigen Kopf der Bewegung. | |
| Die Distanzierung von Legida, zu deren Teilnahme die Pegida-Organisatoren | |
| noch am Montag auf ihrer Pressekonferenz aufgerufen hatten, ist derweil an | |
| Absurdität kaum zu übertreffen. Angeblich seien die Leipziger zu radikal, | |
| etwa weil sie sich bislang weigern, den Forderungskatalog aus Dresden zu | |
| übernehmen. Tatsächlich waren es vor allem Dresdner Hooligans und Nazis, | |
| die Leipzig in eine Art Auswärtsspiel verwandelten, bei dem man mal | |
| ordentlich über die Stränge schlagen durfte. | |
| Eine mögliche Klage gegen die Leipziger Gesinnungsgenossen, um sich selbst | |
| von Militanz- und Rassismusvorwürfen reinzuwaschen, ist noch aus einem | |
| weiteren Grund abstrus: Jetzt sollen also die Mittel jenes Staates genutzt | |
| werden, den man doch so verachtet. Doch um sich das Copyright auf den | |
| wahren Rassismus zu sichern, ist offenbar jedes Mittel recht. | |
| Aufwachen sollten jetzt alle, die immer noch an den Mythos der „besorgten | |
| Bürger“ glaubten und den Dialog mit der Bewegung anstrebten. Was auf den | |
| vornehmlich sächsischen Straßen derzeit tobt, ist ein rassistischer bis | |
| rechtsextremer Mob. Dieser gehört ausgegrenzt, statt durch Gespräche | |
| legitimiert. Denn nur eine Aufwertung aus Kreisen der etablierten Politik | |
| könnte die schwächelnde Volksbewegung am Ende retten. Das gilt es zu | |
| verhindern. | |
| 22 Jan 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Legida-Aufmarsch-in-Leipzig/!153304/ | |
| [2] /Lutz-Bachmann-bei-Facebook-und-Twitter/!153239/ | |
| ## AUTOREN | |
| Erik Peter | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Islamophobie | |
| Schwerpunkt Pegida | |
| Dresden | |
| Lutz Bachmann | |
| Legida | |
| Polizei | |
| Islamophobie | |
| Legida | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Schwerpunkt Pegida | |
| Polizei | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Schwerpunkt AfD | |
| Schwerpunkt Pegida | |
| Rechtsextremismus | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Rechtsextremismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Kommentar Verbot der Legida-Demo: Demokratie auf Sächsisch | |
| Leipzig hat eine Legida-Demo abgesagt. Die Inhalte des Grundgesetzes haben | |
| sich offenbar noch nicht bis nach Sachsen herumgesprochen. | |
| Pegida-Führung zerlegt sich: Untergang der Abendländler | |
| Vier Mitglieder der Pegida-Führung, darunter Sprecherin Kathrin Oertel, | |
| haben ihre Ämter niedergelegt. Sie sprechen von „beruflichen Nachteilen“. | |
| Hagida-Demonstration in Hannover: Verletzte und Festnahmen | |
| In Hannover geraten Hagida-Anhänger und Gegendemonstranten mit der Polizei | |
| aneinander. In Leipzig maschiert Legida jetzt freitags. | |
| Debatte Pegida: Fehler der Konservativen | |
| Pegida antwortet mit einer Lüge auf Verlogenheit. Denn kein Islamist und | |
| kein Flüchtling hat die Sozialsysteme geschrumpft. | |
| SPD-Chef überraschend in Dresden: Gabriel diskutiert mit Pegida | |
| Soll man mit den Anhängern von Pegida reden oder nicht? Vize-Kanzler Sigmar | |
| Gabriel beantwortet die Frage für sich und kommt als „Privatmann“ zu einer | |
| Veransaltung. | |
| Streit um Legida-Teilnehmerzahlen: Zahlen-Kampf in Leipzig | |
| Nach Angaben der Leipziger Polizei waren am Mittwoch 15.000 Legida-Anhänger | |
| auf der Straße. Wissenschaftler gehen von höchstens 5.000 aus. | |
| Pegida ohne Lutz Bachmann: Führer gesucht | |
| Nach dem Rücktritt von Lutz Bachmann ist bei Pegida der Führungsposten | |
| vakant. Nun könnten die Demonstranten an AfD und NPD andocken. | |
| Wegen Sympathie für AfD und Pegida: Bruch in der Achse | |
| Nach elf Jahren verlässt Publizist Michael Miersch teilweise das Blog „Die | |
| Achse des Guten“. Die Stimmung sei zu AfD- und Pegida-freundlich. | |
| Legida-Aufmarsch in Leipzig: Das Volk schwächelt | |
| Die Großmobilisierung blieb aus. In Leipzig versammelten sich deutlich | |
| weniger Islamfeinde als angekündigt. Es kamen vor allem Hools. | |
| Islamophobe Demonstration in Leipzig: Legida ist nur ein kleiner Haufen | |
| 60.000 Demonstranten hatte Legida angemeldet, es kam aber nur ein | |
| Bruchteil. Unterdessen entledigte sich Pegida ihres Chefs und ging auf | |
| Distanz zu den Leipzigern. | |
| Pegida-Demos und Politiker: Mit den Mitläufern reden | |
| Von den traditionellen Parteien gibt es Dialogangebote an | |
| Pegida-Demonstranten – aber nicht an die Organisatoren. | |
| Islamfeindliche Demo in Leipzig: 4.000 Polizisten für die Legidisten | |
| Pegida hat Zwangspause, in Leipzig wird demonstriert. Zehntausende werden | |
| erwartet. Die Politik ist sich uneins, ob man mit den Islamfeinden in den | |
| Dialog treten soll. | |
| Sportfans bei Pegida und Legida: Die Unterwanderungsbewegung | |
| Pegida und Legida wären nicht denkbar ohne Anführer aus dem Sport. | |
| Hooligans und rechte Sportfans bilden eine Allianz der Aufgebrachten. |