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# taz.de -- Terrormiliz IS: Japanische Geisel angeblich tot
> Im Internet ist ein Video aufgetaucht, das die Ermordung der Geisel
> belegen soll. Seine Echtheit ist nicht bestätigt. Tokio spricht von einer
> „unverzeihlichen Gewalttat“.
Bild: Man werde dem Terrorismus nicht nachgeben, sagte Ministerpräsident Shinz…
TUNIS/ TOKIO dpa | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) soll eine der
beiden japanischen Geiseln in ihrer Gewalt getötet haben. Im Internet wurde
am Samstag ein entsprechendes Video verbreitet. Es zeigt ein Standbild des
Entführten Kenji Goto, der ein Foto seines mutmaßlich getöteten Kollegen
Haruna Yukawa hochhält. Weitere grausame Einzelheiten wie in früheren
Videos sind nicht zu sehen. Eine Stimme – angeblich die der Geisel – bittet
die japanische Regierung, den Forderungen der Extremisten nachzukommen.
Die japanische Regierung reagierte entsetzt, zeigte sich aber unnachgiebig.
„Das ist ungeheuerlich“, erklärte Regierungschef Shinzo Abe in der Nacht
zum Sonntag (Ortszeit). „Das ist eine unverzeihliche Gewalttat“, wurde Abe
von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Japan werde dem
Terrorismus niemals nachgeben. Sein Land werde den internationalen Kampf
gegen Terrorismus unterstützen.
Die Regierung in Tokio war in der Nacht zum Sonntag noch dabei, die
Abbildung der japanischen Geisel zu analysieren. Die Echtheit des Videos
konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Abes
Regierungssprecher kündigte ein Ministertreffen an.
## Freilassung von Islamistin gefordert
In dem Video heißt es, der IS wolle kein Geld mehr, sondern fordere die
Freilassung einer in Jordanien inhaftierten radikalen Islamistin. Bei der
namentlich genannten Frau – Sadschida al-Rischawi – handelt es sich um eine
Extremistin, die im Jahr 2005 mit einem Selbstmordattentat gescheitert war.
Die Dschihadisten hatten Anfang der Woche im Internet ein Video der beiden
gefangenen Männer verbreitet. Darin verlangte ein IS-Kämpfer von der
japanischen Regierung, 200 Millionen Dollar Lösegeld innerhalb von 72
Stunden zu zahlen. Die japanische Regierung geht davon aus, dass diese
Frist am Freitag abgelaufen ist.
Mit der Lösegeldforderung wollte der IS Japans finanzielle Hilfe für den
Kampf gegen die Terrormiliz rächen. Die Regierung in Tokio hatte
angekündigt, von den Dschihadisten bedrohte Länder mit 200 Millionen Dollar
zu unterstützen. Die Mittel sollen laut Ministerpräsident Abe für die
Flüchtlingshilfe verwendet werden.
Es ist das erste Mal, dass der IS japanische Geiseln verschleppt hatte.
Haruna Yukawa soll nach Medienberichten im August vergangenen Jahres von
der Terrormiliz in Marea gefangen genommen worden sein, als er mit
syrischen Rebellen unterwegs war. Kenji Goto, ein freier Journalist, war in
Syrien verschleppt worden.
24 Jan 2015
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Schwerpunkt Syrien
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