# taz.de -- „New York Times“ und Karikaturen: Chefredakteur verteidigt Selb… | |
> Der Humor erfülle „nicht die Standards der 'Times'“. Damit hat Dean | |
> Baquet die Entscheidung begründet, keine Zeichnungen von „Charlie Hebdo“ | |
> zu drucken. | |
Bild: Ohne Mohammed-Karikaturen: die „New York Times“. | |
HAMBURG dpa/taz | Nach den Terroranschlägen in Frankreich hat die New York | |
Times ihre Entscheidung verteidigt, die Mohammed-Karikaturen des | |
Satiremagazins Charlie Hebdo nicht zu drucken. „Diese Art von Humor ist | |
eine unnötige Beleidigung“, sagte Chefredakteur Dean Baquet dem | |
Nachrichtenmagazin Der Spiegel. | |
Der Humor erfülle „nicht die Standards der 'Times'“. Ein großer Teil der | |
Leser bestehe „Menschen, die sich durch Satire über den Propheten Mohammed | |
beleidigt fühlen würden“, erklärte Baquet. „Dieser Leser, um den ich mich | |
kümmere, ist kein IS-Anhänger, sondern lebt in Brooklyn, hat Familie und | |
ist strenggläubig.“ | |
Viele europäische Zeitungen hatten nach dem Angriff auf die Charlie | |
Hebdo-Redaktion vom 7. Januar die umstrittenen Karikaturen nachgedruckt, | |
darunter auch die taz. Baquet sagte: „Wirklichen Mut beweisen | |
Nachrichtenorganisationen dort, wo es darum geht, zu berichten. Sei es, | |
Reporter zu haben, die über den IS recherchieren, nach Bagdad reisen oder | |
über den Afghanistan-Krieg berichten.“ | |
Anders in Europa hatten in den USA viele Medien nur zögerlich die | |
Karikaturen aus Frankreich nachgedruckt. Die erste Ausgabe nach den | |
Anschlägen war dort nur mit einigen hundert Exemplaren vertrieben worden. | |
Erst am Freitag waren noch einmal 20.000 Exemplare in den Verkauf gegangen. | |
Sie waren in New York, Los Angeles und San Francisco zu kaufen. | |
24 Jan 2015 | |
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