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# taz.de -- Karnevals-Wagen in Köln verboten: Karneval ist nicht „Charlie He…
> Das Festkomitee des Kölner Karnevals hat einen Wagen mit dem Motiv der
> Satirezeitschrift verboten. Es störe die „leichte Art des Karnevals“. Nun
> hagelt es Kritik.
Bild: Karikaturist gegen Terrorist: Das verbotene Wagenmotiv.
KÖLN dpa | Die Absage des Rosenmontags-Wagens zum Anschlag auf die
Satirezeitschrift Charlie Hebdo hat dem Festkomitee Kölner Karneval viel
Kritik [1][auf seiner Facebookseite] eingetragen. Als Französin, die als
Zuschauerin dabei sein werde, habe sie sich sehr über die Kölner Aktion
gefreut, mit einem Wagen die Meinungs- und Pressefreiheit zu verteidigen,
schreibt eine Frau: „Und jetzt das! Enttäuschend. Aber ich komme trotzdem
und feiere mit.“ Eine andere Kommentatorin meinte in Anspielung auf das
Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau: „Dann lasst doch der Jungfrau
direkt eine Burka überziehen.“
Vereinzelt gab es aber auch Zustimmung zur Entscheidung, den Terror von
Paris nicht zum Thema im Rosenmontagszug zu machen: „Ich glaube da gibt es
andere Plattformen als den Karneval. (...) Man sollte diesen Irren nicht
noch mehr Aufmerksamkeit schenken. Das ist unser Fest“, schrieb eine
Karnevalistin.
Genau dort, wo diese Kommentare stehen, hatte das Festkomitee bis vor einer
Woche online über den Wagen abstimmen lassen. 14 Motive standen zur
Auswahl, mehr als 7.000 Menschen hatten sich beteiligt, und ein Jeck, der
mit einem Zeichenstift das Gewehr eines Terroristen verstopft, bekam die
größte Zustimmung. Dieser Wagen sollte gebaut werden - und wurde nun
gestoppt.
Man stehe zur Botschaft des Motivwagens, allerdings habe es auch
Rückmeldungen von besorgten Bürgern gegeben, [2][teilte das Festkomitee am
Mittwochabend mit]. Im Karneval sei es wichtig, dass jeder ohne Sorgen
fröhlich feiern könne. „Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte
Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht“, schrieb das Komitee zur
Begründung.
Das Comitee Düsseldorfer Carneval wollte die Kölner Kehrtwende ausdrücklich
nicht kommentieren. Dagegen reagierte Sven Lehmann, Vorsitzender der
NRW-Grünen und Kölner, verständnislos: „Wie kann man einen so breiten
Beteiligungsprozess machen und dann das Ergebnis einfach zurückziehen?“
29 Jan 2015
## LINKS
[1] http://www.facebook.com/koelnerkarneval.de
[2] http://www.koelnerkarneval.de/aktuelles/detail/article/facebook-freunde-hab…
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