# taz.de -- Eurozone steht vor Deflation: Alles wird billiger | |
> Laut der aktuellen Prognose rutscht die Eurozone in diesem Jahr in die | |
> Deflation. Die Verbraucherpreise sinken um 0,1 Prozent. Gleichzeitig | |
> wächst die Wirtschaft um 1,3 Prozent. | |
Bild: Die Preise fallen, aber ob Omi sich dann wieder einen neuen Mantel nähen… | |
BRÜSSEL afp/dpa | Die Eurozone rutscht nach der aktuellen EU-Prognose in | |
diesem Jahr in die Deflation. Die Verbraucherpreise in der Eurozone werden | |
2015 voraussichtlich um 0,1 Prozent sinken, wie die Europäische Kommission | |
am Donnerstag in Brüssel mitteilte. 2016 werde die Eurozone aber | |
wahrscheinlich wieder eine positive Inflationsrate von 1,3 Prozent | |
aufweisen, erklärte sie weiter. | |
Das Wirtschaftswachstum soll der Vorhersage nach wieder anziehen und für | |
die Eurozone im laufenden Jahr auf 1,3 Prozent steigen. Die | |
Arbeitslosigkeit fällt demnach leicht auf 11,2 Prozent. Auch das Defizit | |
der öffentlichen Haushalte soll in den Ländern mit der Gemeinschaftwährung | |
insgesamt leicht sinken und im Durchschnitt 2015 noch 2,2 Prozent gemessen | |
am Bruttoinlandsprodukt betragen, wie die Kommission mitteilte. | |
Gründe dafür seien auch das Anleihen-Ankaufprogramm der Europäischen | |
Zentralbank (EZB) und der milliardenschwere EU-Investitionsplan, teilte die | |
EU-Kommission am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Konjunkturprognose in | |
Brüssel mit. | |
„Europas wirtschaftliche Aussichten sind heute ein bisschen heller als bei | |
der letzten Vorhersage“, erklärte Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici. | |
Dazu trügen unter anderem die gefallenen Ölpreise bei, erläuterte der | |
Franzose. Es gebe aber noch „viel harte Arbeit“ zu erledigen, um | |
insbesondere neue Arbeitsplätze in Europa zu schaffen. | |
Für das Euro-Sorgenkind Griechenland bleibt die Prognose im Rahmen des | |
bislang Erwarteten. Die EU-Kommission nimmt für Athen 2,5 Prozent Wachstum | |
an „auf der Grundlage der Annahme, dass es weitergeht mit Reformen und | |
Haushaltsdisziplin“, sagte Moscovici. | |
5 Feb 2015 | |
## TAGS | |
Deflation | |
Konjunktur | |
Wirtschaft | |
EU | |
Eurozone | |
Konjunktur | |
Finanzpolitik | |
Austeritätspolitik | |
Wirtschaft | |
EZB | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Memorandum zur Wirtschaftspolitik: Die Arbeitslosigkeitslüge | |
Die deutsche Wirtschaft wächst. Aber der Niedriglohnsektor bleibt laut der | |
Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik ein großes Problem. | |
Kommentar Europäische Zentralbank: Geld alleine ist machtlos | |
Die EZB muss wegen einer drohenden Deflation handeln. Doch die reale | |
Nachfrage nach Waren muss steigen, damit Firmen wieder investieren. | |
Europäische Zentralbank kauft Anleihen: Draghi lässt sich nicht aufhalten | |
Gegen Kritik aus Deutschland beschließt die EZB, Anleihen für rund 1 | |
Billion Euro zu erwerben. So soll die Wirtschaft angekurbelt werden. | |
Volkswirt über EU-Geldpolitik: „EZB-Chef Draghi ist machtlos“ | |
Die Europäische Zentralbank will eine Billion Euro in die Wirtschaft | |
pumpen. Das wird nicht viel bringen, sagt Volkswirt Dirk Ehnts. | |
Geldpolitik in Europa: Inflation liegt inzwischen unter null | |
Europa drohen sinkende Preise und ökonomischer Stillstand, sagen die einen. | |
Andere finden Deflation gar nicht schlimm. Und die EZB? |