# taz.de -- Steuerfahndung nach HSBC-Leak: Ermittler treiben eine Milliarde ein | |
> Viele Kunden, die ihr Geld bei der Schweizer Bank versteckten, müssen | |
> nachzahlen. Behörden in 12 Ländern haben bereits über eine Milliarde Euro | |
> eingetrieben. | |
Bild: Es sprudelt am Genfer See. | |
HAMBURG dpa | Die weltweiten Steuerermittlungen auf Grundlage von | |
Kundendaten der Großbank HSBC haben nach Medienberichten insgesamt mehr als | |
eine Milliarde Euro an Nachzahlungen und Strafgeldern eingebracht. Das | |
berichteten Süddeutsche Zeitung (Montag), NDR und WDR nach Auswertung | |
Tausender vertraulicher Dokumente. Der deutsche Anteil daran ist aber | |
unklar. Die Unterlagen liegen Finanzbehörden in mindestens zwölf Ländern | |
vor. | |
Die Daten der Schweizer Tochter HSBC Private Bank hatte die französische | |
Polizei 2009 [1][bei einem ehemaligen Mitarbeiter der Bank beschlagnahmt]. | |
Es ist das bisher größte Datenleck in der Bankenbranche, das von Ermittlern | |
und Journalisten ausgewertet wurde | |
In den Daten sind den neuen Berichten zufolge Konten von mehr als 100.000 | |
Personen aus mehr als 200 Ländern und Territorien zu finden, mit Einlagen | |
von insgesamt über 75 Milliarden Euro im Jahr 2007. Darunter sollen | |
Verwandte und Regierungsmitglieder von Autokraten wie Ägyptens Ex-Herrscher | |
Hosni Mubarak und Syriens Präsident Baschar al-Assad sein. | |
Die HSBC erkannte das Fehlverhalten der Schweizer Filiale gegenüber den | |
recherchierenden Medien an. „Wir sind verantwortlich für das | |
Kontrollversagen in der Vergangenheit“, wird das Institut von den Medien | |
zitiert. Die Tochtergesellschaft habe „zu viele Hochrisiko-Konten“ | |
behalten. Die Bank verwies demnach darauf, dass sie sich mittlerweile von | |
allen steuerlich problematischen Kunden getrennt habe. | |
9 Feb 2015 | |
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